Die neurale Basis der Geschlechtsunterschiede im Sexualverhalten: Eine quantitative Meta-Analyse (2016)

http://dx.doi.org/10.1016/j.yfrne.2016.10.001

Online verfügbar 11 Oktober 2016

Highlights

  • Ähnliche Aktivität des Occipitotemporalen, dorsalen anterioren Cingulats und des lateralen präfrontalen Kortex bei beiden Geschlechtern.
  • Weniger konsequente Aktivierung von Hypothalamus und Mammakörpern bei Frauen.
  • Höhere und beständigere Aktivierung des Thalamus bei Männern.
  • Konsequentere Rekrutierung von Caudatkopf und ventromedialem Pallidum bei Frauen.
  • Neurofunktionelle Geschlechtsunterschiede ergänzen die etablierten Verhaltensunterschiede.

Abstrakt

Die Sexualität in ihrer Etymologie setzt die Dualität der Geschlechter voraus. Mit quantitativen Neuroimaging-Metaanalysen zeigen wir robuste Geschlechtsunterschiede bei der neuronalen Verarbeitung sexueller Stimuli in Thalamus, Hypothalamus und Basalganglien. In einer narrativen Übersicht zeigen wir, wie diese zu den etablierten Geschlechtsunterschieden auf der Verhaltensebene stehen. Konkret beschreiben wir die neuronalen Grundlagen der bekannten schlechten Übereinstimmung zwischen Selbstbericht und genitalen Maßen weiblicher sexueller Erregung, der zuvor vorgeschlagenen männlichen Anfälligkeit für affektive sexuelle Konditionierung sowie Hinweise auf unbewusste Aktivierung von Bindungsmechanismen während der sexuellen Stimulation bei Frauen. Zusammenfassend zeigt unsere metaanalytische Überprüfung, dass neurofunktionelle Geschlechtsunterschiede während der sexuellen Stimulation gut etablierte geschlechtsspezifische Unterschiede im sexuellen Verhalten erklären können.

Stichwörter

  • Aktivierungswahrscheinlichkeitsschätzung;
  • ALE;
  • fMRI;
  • Funktionellen Magnetresonanztomographie;
  • Meta-Analyse;
  • Neuroimaging;
  • HAUSTIER;
  • Positronen-Emissions-Tomographie;
  • Geschlechtsunterschiede;
  • Sexuelles Verhalten