Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Spielsucht und dem zentralen Dopaminspiegel: Evidenz aus spontanen Augenblinzraten (2018)

Sci Rep. 2018 Sep 6;8(1):13371. doi: 10.1038/s41598-018-31531-1.

Mathar D.1, Wiehler2,3, Chakroun K2, Goltz D2, Peter J4,2.

Abstrakt

Es häufen sich Hinweise auf Ähnlichkeiten zwischen Substanzgebrauchsstörungen (SUD) und Glücksspielstörungen auf Verhaltens- und neuronaler Ebene. Bei SUD ist die Abschwächung der striatalen D2/3-Rezeptorverfügbarkeit ein konsistenter Befund, zumindest für stimulierende Substanzen. Für Spielstörungen wurde bisher kein eindeutiger Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von D2/3-Rezeptoren im Striatum enthüllt. Mit seiner vermutlich vernachlässigbaren dopaminergen Toxizität könnten mögliche Unterschiede in der Rezeptorverfügbarkeit bei Glücksspielstörungen einen Vulnerabilitätsmarker darstellen. Die spontane Augenblinzelrate (sEBR) wird als potenzielles Proxy-Maß für die Verfügbarkeit von Dopamin-D2/3-Rezeptoren im Striatum diskutiert. Hier untersuchten wir sEBR bei 21 männlichen Problemspielern und 20 gesunden Kontrollteilnehmern. Darüber hinaus füllten die Teilnehmer einen Screening-Fragebogen zur allgemeinen Psychopathologie und zu selbstberichteten Messungen des Alkohol- und Nikotinkonsums aus. Wir fanden keinen signifikanten Unterschied im sEBR zwischen Spielern und Kontrollen. Bei Spielern war sEBR jedoch negativ mit dem Schweregrad des Spielens und positiv mit Psychopathologie assoziiert. Eine abschließende explorative Analyse ergab, dass gesunde Kontrollpersonen mit niedrigem sEBR einen höheren Alkohol- und Nikotinkonsum aufwiesen als gesunde Teilnehmer mit hohem sEBR. Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen der Übertragung von Dopamin und sEBR immer noch diskutiert wird, zeigen unsere Ergebnisse, dass sEBR empfindlich auf interindividuelle Unterschiede in der Schwere der Spielstörung bei problematischen Spielern reagiert.

PMID: 30190487

DOI: 10.1038/s41598-018-31531-1