Veränderte orbitofrontale sulcogyrale Muster bei Glücksspielstörungen: eine multizentrische Studie (2019)

Transl Psychiatrie. 2019 Aug 5;9(1):186. doi: 10.1038/s41398-019-0520-8.

Li Y1,2, Wang Z3,4, Boileau ich5, Dreher JC6, Gelskov S7, Genauck A8, Joutsa J9, Kaasinen V9, Perales JC10, Romanczuk-Seiferth N8, Ruiz de Lara CM10, Siebner HR7,11, van Holst RJ12, van Timmeren T12, Sescousse G13.

Abstrakt

Eine Glücksspielstörung ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung, die durch Beeinträchtigungen der Entscheidungsfindung und der Belohnungsverarbeitung gekennzeichnet ist, die mit einer Funktionsstörung des Gehirns im orbitofrontalen Kortex (OFC) verbunden sind. Es bleibt jedoch unklar, ob OFC-Funktionsstörungen bei Glücksspielstörungen mit strukturellen Anomalien einhergehen. Wir haben uns mit dieser Frage befasst, indem wir die Organisation von Sulci und Gyri im OFC untersucht haben. Diese Organisation ist sehr früh und über das gesamte Leben hinweg stabil, sodass OFC-Sulcogyral-Muster (klassifiziert in die Typen I, II und III) als potenzielle prä-krankhafte Marker für pathologische Zustände angesehen werden können. Wir haben strukturelle Gehirndaten aus neun vorhandenen Studien gesammelt und dabei insgesamt 165-Personen mit Glücksspielstörungen und gesunden 159-Kontrollen erreicht. Unsere Ergebnisse, die sowohl durch häufig vorkommende als auch durch bayesianische Statistiken gestützt werden, zeigen, dass die Verteilung von OFC-Sulcogyral-Mustern bei Personen mit Glücksspielstörungen verzerrt ist, wobei Typ-II-Muster im Vergleich zu gesunden Kontrollen häufiger auftreten. Die Untersuchung des Schweregrads des Glücksspiels ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den OFC-Sulcogyral-Mustern und dem Schweregrad der Erkrankung. Insgesamt liefern unsere Ergebnisse Hinweise auf eine verzerrte Verteilung von OFC-Sulcogyral-Mustern bei Glücksspielstörungen und legen nahe, dass Muster Typ II einen prä-krankhaften strukturellen Hirnmarker für die Krankheit darstellen könnte. Es wird wichtig sein, die funktionellen Auswirkungen dieser strukturellen Abnormalitäten in zukünftigen Arbeiten genauer zu untersuchen.

PMID: 31383841

PMCID: PMC6683128

DOI: 10.1038/s41398-019-0520-8