Aufmerksame Voreingenommenheit bei problemlosen Spielern, Problemspielern und abstinenten pathologischen Spielern: Eine experimentelle Studie (2016)

J Affektverzicht. 2016 Juli 13;206:9-16. doi: 10.1016/j.jad.2016.07.017.

Ciccarelli M1, Nigro G2, Griffiths MD3, Cosenza M2, D'Olimpio F.2.

Abstrakt

HINTERGRUND:

Aufmerksamkeitsverzerrungen wurden als Faktoren erkannt, die für die Aufrechterhaltung von Glücksspielproblemen verantwortlich sind. Bisher hat noch keine Studie die Aufmerksamkeitsverzerrungen unter problematischen Spielern bewertet, die das Spielen eingestellt haben (z. B. abstinente Spieler in Behandlung).

METHODEN:

Die Stichprobe bestand aus 75-Teilnehmern, die drei Gruppen umfassten: Nicht-Problem-Spieler, Problem-Spieler und abstinente pathologische Spieler, die sich einer Behandlung unterzogen. Die Gruppen wurden anhand der Ergebnisse des South Oaks Gambling Screen diskriminiert, mit Ausnahme der abstinenten pathologischen Spieler, bei denen bereits eine DSM-5-Diagnose für eine Spielstörung vorlag. Die Teilnehmer führten eine modifizierte Posner-Aufgabe zur Bewertung der Aufmerksamkeitsstörung für Glücksspielstimuli durch und füllten die Depressions-Stressskala und die Glücksspiel-Craving-Skala aus.

ERGEBNISSE:

Abstinente pathologische Spieler zeigten eine Vermeidungsverzerrung bei der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit, während problematische Spieler eine Erleichterung bei der Erkennung von Spielstimuli zeigten. Bei problemlosen Spielern wurden keine Vorurteile festgestellt. Die Ergebnisse zeigten auch, dass abstinente pathologische Spieler im Vergleich zu den anderen Gruppen einen hohen emotionalen Stress aufwiesen und problematische Spieler ein höheres Verlangen berichteten.

GRENZEN:

Die Stichprobengröße schränkt die Generalisierbarkeit der Ergebnisse ein.

FAZIT:

Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass Aufmerksamkeitsverzerrungen die Aufrechterhaltung und den Abbruch von Glücksspielaktivitäten beeinflussen und dass das subjektive Gefühl des Verlangens nach Glücksspiel die Aufmerksamkeit problematischer Spieler auf Glücksspielreize lenken kann.

PMID: 27455353

DOI: 10.1016 / j.jad.2016.07.017