Defizit der zustandsabhängigen Risikoeinstellung bei Spielsucht (2017)

Transl Psychiatrie. 2017 April 4; 7 (4): e1085. doi: 10.1038 / tp.2017.55.

Fujimoto A1,2, Tsurumi K1, Kawada R1, Murao T1, Takeuchi H1, Murai T1, Takahashi H1,2.

Abstrakt

Glücksspielstörung (GD) wird oft als Problem der merkmalsähnlichen Risikopräferenz angesehen. Die Symptome von GD können jedoch durch diese Merkmalssicht nicht vollständig verstanden werden. In der vorliegenden Studie stellten wir die Hypothese auf, dass GD-Patienten auch Probleme mit einer flexiblen Kontrolle der Risikohaltung hatten (zustandsabhängige Strategieoptimierung), und wollten die Mechanismen untersuchen, die einer abnormalen Risikobereitschaft von GD zugrunde liegen. Um dieses Problem anzugehen, testeten wir GD-Patienten ohne Komorbidität (GD-Gruppe: n = 21) und altersentsprechende gesunde Kontrollteilnehmer (HC-Gruppe: n = 29) in einer mehrstufigen Glücksspielaufgabe, bei der die Teilnehmer die Blockade beseitigen mussten Quote '(erforderliche Einheiten zum Löschen eines Blocks, 1000-7000 Einheiten) in 20 Auswahlmöglichkeiten und führte ein aufgabenfunktionelles Magnetresonanztomographie-Experiment (fMRT) durch. Die Verhaltensanalyse ergab in der Tat eine weniger flexible Änderung der Risikohaltung in der GD-Gruppe. Die GD-Gruppe konnte eine riskante Wahl in einem bestimmten Quotenbereich (Bedingung mit niedriger Quote) nicht vermeiden, in dem eine riskante Strategie zur Lösung der Quote nicht optimal war. Dementsprechend zeigte die fMRI-Analyse eine verminderte Funktion des dorsolateralen präfrontalen Kortex (dlPFC), die stark an der kognitiven Flexibilität beteiligt war. Nach unserem Kenntnisstand lieferte die vorliegende Studie den ersten empirischen Beweis für ein Defizit der zustandsabhängigen Strategieoptimierung bei GD. Die Konzentration auf eine flexible Kontrolle der Risikobereitschaft im Rahmen der Quote kann zu einem besseren Verständnis der Psychopathologie von GD beitragen.

PMID: 28375207

PMCID: PMC5416696

DOI: 10.1038 / tp.2017.55

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