Heterogenität der Verlustaversion beim pathologischen Glücksspiel (2015)

 2015 Dezember 28. 

Takeuchi H1, Kawada R1, Tsurumi K1, Yokoyama N1, Takemura A1, Murao T1, Murai T1, Takahashi H2.

Abstrakt

Pathologisches Glücksspiel (PG) ist trotz negativer Folgen durch ein sich ständig wiederholendes Spielverhalten gekennzeichnet. PG wird als eine Störung der veränderten Entscheidungsfindung unter Risiko angesehen, und verhaltensökonomische Instrumente wurden in Studien zur Entscheidungsfindung unter Risiko verwendet. Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, dass PG eine heterogene Störung in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale und Risikohaltung ist. Wir wollten die Heterogenität von PG in Bezug auf Verlustaversion untersuchen, was bedeutet, dass ein Verlust subjektiv als größer als der gleiche Gewinnbetrag empfunden wird. Einunddreißig männliche PG-Probanden und 26 männliche gesunde Kontrollpersonen (HC) wurden einer verhaltensökonomischen Aufgabe unterzogen, um die Verlustaversion und die Bewertung der Persönlichkeitsmerkmale abzuschätzen. Obwohl sich die Verlustaversion bei PG-Probanden nicht signifikant von der bei HC-Probanden unterschied, unterschieden sich die Verteilungen der Verlustaversion zwischen PG- und HC-Probanden. HC-Probanden wurden einheitlich in drei Stufen (niedrig, mittel, hoch) der Verlustaversion eingeteilt, während PG-Probanden meist in die beiden Extreme und wenige PG-Probanden in den mittleren Bereich eingeteilt wurden. PG-Patienten mit geringer und hoher Verlustaversion zeigten einen signifikanten Unterschied in Bezug auf Angst, Erregungssucht und Verlangen. Unsere Studie legte nahe, dass PG eine heterogene Störung in Bezug auf Verlustaversion ist. Dieses Ergebnis könnte nützlich sein, um kognitive und neurobiologische Mechanismen zu verstehen und Behandlungsstrategien für PG festzulegen.