Pathologisches Glücksspiel und motorische Impulsivität: Ein systematischer Review mit Meta-Analyse (2017)

J Gambl Gestüt 2017 Mar 2. doi: 10.1007 / s10899-017-9683-5.

Chowdhury NS1, Livesey EJ2, Blaszczynski A2, Harris JA2.

Abstrakt

Die motorische Impulsivität, die eine Beeinträchtigung beim Zurückhalten und Aufheben unangemessener Reaktionen darstellt, kann die Unfähigkeit von pathologischen Spielern (PGs) erklären, ihren Spieltrieb zu hemmen. Das Ziel dieser systematischen Überprüfung war die Durchführung einer quantitativen und qualitativen Synthese bestehender Studien, um zu beurteilen, ob PGs ohne Störung der Verwendung von komorbiden Substanzen im Vergleich zu gesunden Kontrollen eine erhöhte motorische Impulsivität aufweisen. Eine ausführliche Literaturrecherche führte zur Identifizierung von 20-Studien, die Einschlusskriterien erfüllten. Anschließend wurde eine Metaanalyse mit den folgenden Maßnahmen durchgeführt: Stoppsignalreaktionszeit von der Stoppsignalaufgabe; Provisionsfehler, Auslassungsfehler und Go-Reaktionszeit von der Go / No-Go-Task; und die Subskala der Motorimpulsivität der Barratt-Impulsivitätsskala (BIS-Motor). Die Ergebnisse zeigten eine mittlere bis große mittlere Effektgröße der Stoppsignalreaktionszeit, kleine bis mittlere mittlere Effektgrößen für Provisionsfehler, Auslassungsfehler und Go-Reaktionszeit und eine große mittlere Effektgröße für den BIS-Motor. Bei den meisten Verhaltensmaßen wurde eine signifikante Heterogenität bei den Effektgrößen beobachtet, nicht jedoch beim BIS-Motor oder Auslassungsfehler bei der Go / No-Go-Task.

Insgesamt legen diese Ergebnisse nahe, dass die motorische Impulsivität eines der Merkmale der PG-Psychopathologie sein kann, was auf ihre schlechte hemmende Kontrolle über das Spielverhalten zurückzuführen ist. Darüber hinaus können andere Defizite in der dauerhaften Aufmerksamkeit oder allgemeiner in der exekutiven / kognitiven Kontrolle in PGs vorhanden sein. Wir diskutieren die Implikationen, Einschränkungen der bestehenden Forschung und Vorschläge für zukünftige Studien, insbesondere die Notwendigkeit, die Heterogenität zwischen den PGs und zwischen verschiedenen Verhaltensmaßnahmen anzuerkennen.

KEYWORDS:  Exekutive Funktion; Glücksspiel; Impulsivität; Hemmungskontrolle

PMID: 28255940

DOI: 10.1007/s10899-017-9683-5