Problemspieler zeigen eine Belohnungsüberempfindlichkeit (P300) im medialen frontalen Kortex während des Spiels. (2011)

Neuropsychologia. 2011 Nov; 49 (13): 3768-75. doi: 10.1016 / j.neuropsychologia.2011.09.037. Epub 2011 Okt 1.

Quelle

Die Universität von Lethbridge, Lethbridge, AB, Kanada.

Abstrakt

Problem Gambling (PG) wird zunehmend als Sucht ähnlich wie Drogenmissbrauch und nicht als Impulskontrollstörung konzipiert, der Suchtmechanismus bleibt jedoch unklar. Neuroimaging-Untersuchungen haben eine Hypothese des „Belohnungsmangels“ für PG gestützt, indem sie eine stumpfe Reaktion auf Glücksspiele, insbesondere im Striatum, nahe legen. Hier beschreiben wir elektrophysiologische Hinweise auf eine überempfindliche Reaktion auf Glücksspielfeedback bei problematischen Spielern. Frühere Untersuchungen an gesunden Teilnehmern haben gezeigt, dass Feedback während Glücksspielaufgaben stereotype neuronale Reaktionen auslöst, einschließlich der Feedback-bezogenen mediofrontalen Negativität (FRN), des Feedback-bezogenen P300 und einer Erhöhung der induzierten Theta-Band-Leistung (4-8 Hz). Wir haben die Theorie getestet, dass abnormale Rückkopplungsverarbeitung die Gehirnaktivität bei problematischen Spielern beim Spielen charakterisiert. Das EEG wurde von Nichtspielern und selbst identifizierten Spielern aufgezeichnet, die an einer computergestützten Version der Iowa Gambling Task beteiligt waren. Rückmeldungen über die Wertigkeit (Gewinn gegen Verlust) lösten in beiden Gruppen eine FRN aus. Bei Spielern ging jedoch ein überempfindlicher frontozentraler Unterschied zu Rückmeldungen mit früher Latenz voraus. Diese frühe FRN korrelierte mit dem Schweregrad des Glücksspiels und wurde mittels Distributed Source Imaging (CLARA) im medialen Frontalcortex lokalisiert. Spieler reagierten auch unterschiedlich auf das Risiko und zeigten eine stumpfe P300-Komponente und weniger EEG-Leistung im Theta-Band. Hier schlagen wir vor, dass eine differenziertere Interpretation des Belohnungsmangels in Bezug auf PG erforderlich ist. Für bestimmte Aspekte der Gehirnfunktion können Spieler eine Überempfindlichkeit gegen Belohnungsfeedback aufweisen, die eher einer Drogensensibilisierung als einem Belohnungsmangel ähnelt. Unsere Ergebnisse legen auch nahe, dass das neurologisch normale Gehirn dissoziierbare Systeme bei der Verarbeitung von Rückmeldungen von Aufgaben verwendet, die riskante Entscheidungen beinhalten.