Höheres Volumen des ventralen Striatums und des rechten präfrontalen Kortex beim pathologischen Spielen (2014)

Hirnstruktur-Funktion. 2013 Nov 16.

Koehler S1, Hasselmann E, Wüstenberg, Heinz A, Romanczuk-Seiferth N.

Abstrakt

Funktionelle Neuroimaging-Studien haben eine Beteiligung des präfrontalen Kortex und des mesolimbischen Belohnungssystems (dh des ventralen Striatums) beim pathologischen Spielen (PG) mit sich gebracht. Es fehlen jedoch Studien, die sich auf strukturelle Veränderungen in frontostriatalen Hirnregionen bei erwachsenen Probanden mit PG konzentrieren. Um Unterschiede im lokalen Volumen der grauen Substanz zu untersuchen, unterzogen sich männliche 20-Probanden mit PG- und 21-Kontrollen einer strukturellen Magnetresonanztomographie. Strukturelle Gehirndaten wurden mittels Voxel-basierter Morphometrie mit Fokus auf präfrontale Areale und ventrales Striatum analysiert. Durch den Vergleich von grauen Substanzvolumina in Hirnregionen, die für funktionelle Veränderungen des PG im Gehirn von hoher Relevanz sind, fand die vorliegende Studie ein höheres Volumen im rechten ventralen Striatum und im rechten präfrontalen Kortex mittels voxelweiser Morphometrie bei PG-Probanden im Vergleich zu Kontrollen. Unsere Ergebnisse zeigen lokale Veränderungen der grauen Substanz in Gehirnbereichen, die zuvor mit funktionellen Veränderungen der PG in Verbindung gebracht wurden. Hypertrophie im präfrontalen Kortex könnte eine Anpassung sein, die zumindest teilweise durch das höhere Volumen der grauen Substanz im ventralen Striatum induziert wird und dazu beitragen kann, die kognitive Kontrolle über Glücksimpulse zu erhöhen. Zukünftige Forschung sollte das Verhältnis zwischen funktionellen und strukturellen Veränderungen sowie den Verlauf der Veränderungen in PG untersuchen.