(UMFANG DER NUTZUNG) Prävalenz von Internet-Spielstörungen bei deutschen Jugendlichen: diagnostischer Beitrag der neun DSM-5-Kriterien in einer landesweit repräsentativen Stichprobe (2015)

Florian Rehbein1, *, Sören Kliem1, Dirk Baier1, Thomas Mössle1 undNancy M. Petry2

Artikel erstmals online veröffentlicht: 10. März 2015

DOI: 10.1111 / add.12849

Sucht

Volume 110, Ausgabe 5, Seiten 842-851, Mai 2015

Abstrakt

Hintergrund und Ziele

Die Internet-Gaming-Störung (IGD) ist als Bedingung für weitere Untersuchungen in Abschnitt 3 des DSM-5 aufgeführt. Es wurden neun Kriterien vorgeschlagen, wobei für die Diagnose ein Schwellenwert von fünf oder mehr Kriterien empfohlen wurde. Ziel dieser Studie war es, zu beurteilen, wie die spezifischen Kriterien zur Diagnose beitragen, und die Prävalenzraten von IGD auf der Grundlage der DSM-5-Empfehlungen abzuschätzen.

Design

Groß angelegte, landesrepräsentative Schulbefragung mittels standardisiertem Fragebogen.

Rahmen

Deutschland (Niedersachsen).

Teilnehmer

Insgesamt 11 Neuntklässler im Alter von 003–13 Jahren (Mittelwert = 18, 14.88 % männlich).

Messungen

IGD wurde mit einer an DSM-5 angepassten Version der Video Game Dependency Scale bewertet, die alle neun IGD-Kriterien abdeckte.

Befund

Insgesamt wurden 1.16 % [95 %-Konfidenzintervall (KI) = 0.96, 1.36] der Befragten gemäß den DSM-5-Empfehlungen als IGD eingestuft. IGD-Schüler spielten längere Zeiträume, schwänzten häufiger die Schule, hatten schlechtere Schulnoten, berichteten von mehr Schlafproblemen und gaben häufiger an, „spielsüchtig“ zu sein als ihre Nicht-IGD-Studenten. Die insgesamt am häufigsten genannten DSM-5-Kriterien waren „Flucht aus schlechter Stimmung“ (5.30 %) und „Beschäftigung“ (3.91 %), die Bestätigung dieser Kriterien stand jedoch selten in Zusammenhang mit der IGD-Diagnose. Bedingte Inferenzbäume zeigten, dass die Kriterien „Andere Aktivitäten aufgeben“, „Toleranz“ und „Rückzug“ von zentraler Bedeutung für die Identifizierung von IGD gemäß DSM-5 waren.

Schlussfolgerungen

Basierend auf einer landesweiten repräsentativen Schulumfrage in Deutschland wurde bei 5 % der Schüler die Bestätigung von fünf oder mehr Kriterien der DSM-1.16 Internet Gaming Disorder (IGD) festgestellt, und diese Schüler zeigten im Vergleich zu Nicht-IGD-Schülern eine stärkere Beeinträchtigung. Symptome im Zusammenhang mit „Andere Aktivitäten aufgeben“, „Toleranz“ und „Entzug“ sind für die IGD-Diagnose in dieser Altersgruppe am relevantesten.

Stichwort:

  • Kriterien;
  • diagnostische Validität;
  • DSM-5;
  • Beeinträchtigung;
  • Internet-Spielstörung;
  • Prävalenz