Eine fMRT-Studie zur kognitiven Kontrolle bei Problemspielern (2015)

Psychiatrie Res. 2015. März 30;231(3):262-8. doi: 10.1016/j.pscychresns.2015.01.004.

Luijten1, Meerkerk GJ2, Franken IH3, van de Wetering BJ4, Schoenmakers TM2.

Abstrakt

Ein kleiner Teil der Videospielspieler entwickelt ein unkontrolliertes Spielverhalten. Ein dysfunktionaler kognitiver Kontrollkreis könnte dieses übermäßige Verhalten erklären. Daher untersuchte die aktuelle Studie, ob Problemspieler durch Defizite in verschiedenen Aspekten der kognitiven Kontrolle (hemmende Kontrolle, Fehlerverarbeitung, Aufmerksamkeitskontrolle) gekennzeichnet sind, indem die Gehirnaktivierung mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie während der Ausführung von Go-NoGo- und Stroop-Aufgaben gemessen wurde. Darüber hinaus wurden sowohl Impulsivität als auch Aufmerksamkeitskontrolle anhand von Selbstberichten gemessen. Zu den Teilnehmern gehörten 18 Problemspieler, die mit 16 passenden Gelegenheitsspielern verglichen wurden. Die Ergebnisse deuten auf deutlich erhöhte selbstberichtete Impulsivitätsniveaus und eine verringerte Hemmungskontrolle hin, begleitet von einer verringerten Gehirnaktivierung im linken unteren Frontalgyrus (IFG) und im rechten unteren Parietallappen (IPL) bei Problemspielern im Vergleich zu Kontrollpersonen. Bei Problemspielern wurde auch eine signifikante Hypoaktivierung im linken IFG bei der Ausführung von Stroop-Aufgaben beobachtet, die Gruppen unterschieden sich jedoch nicht in Bezug auf das Verhalten und die selbstberichteten Maße der Aufmerksamkeitskontrolle. Es wurden keine Hinweise auf eine verminderte Fehlerverarbeitung bei Problemspielern gefunden. Zusammenfassend liefert die aktuelle Studie Hinweise auf eine verminderte Hemmungskontrolle bei Problemspielern, während Aufmerksamkeitskontrolle und Fehlerverarbeitung größtenteils intakt waren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine verminderte Hemmungskontrolle und eine erhöhte Impulsivität eine neurokognitive Schwäche bei Problemspielern darstellen können.

KEYWORDS:

Aufmerksamkeitskontrolle; Kognitive Kontrolle; Fehlerbearbeitung; Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT); Spielen; Hemmende Kontrolle