Biopsychosoziale Faktoren von Kindern und Jugendlichen mit Internet-Spielstörung: eine systematische Überprüfung (2019)

Biopsychosoc Med. 2019 Feb 14;13:3. doi: 10.1186/s13030-019-0144-5.

Sugaya N1, Shirasaka T2, Takahashi K3, Kanda H4.

Abstrakt

Frühere groß angelegte Studien deuten darauf hin, dass die Internet-Gaming-Störung (IGD) bei Kindern und Jugendlichen zu einem wichtigen öffentlichen Problem geworden ist. Es ist bekannt, dass Minderjährige aufgrund der altersbedingten Unterentwicklung der kognitiven Kontrolle besonders anfällig für problematische Internet-Gaming-Nutzung sind. Es hat sich gezeigt, dass Vorläufer einer Sucht im Jugendalter auftreten; Daher müssen Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, die sich an Minderjährige richten, die in der Pubertät erste Erfahrungen mit Suchtmitteln und Suchtverhalten machen. Seit der DSM-5-Klassifizierung der IGD im Jahr 2013 hat die Zahl der Studien zu IGD drastisch zugenommen. Daher haben wir eine aktualisierte Übersicht über Studien zu IGD bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um die klinischen Auswirkungen von IGD zu bewerten. Die Suche umfasste alle Veröffentlichungsjahre unter Verwendung von PubMed, MEDLINE und PsycINFO. Studienübergreifend hatte das Vorhandensein von IGD einen negativen Einfluss auf den Schlaf und die Schulleistungen bei Minderjährigen. Darüber hinaus waren familiäre Faktoren, einschließlich der Qualität der Eltern-Kind-Beziehungen, wichtige soziale Faktoren bei Minderjährigen mit IGD. Untersuchungen zur Bildgebung des Gehirns weisen darauf hin, dass eine beeinträchtigte kognitive Kontrolle bei Minderjährigen mit IGD mit einer abnormalen Funktion des präfrontalen Kortex und des Striatums verbunden ist. Anhaltende pathologische Nutzung von Online-Spielen seit der Kindheit kann abnormale Gehirnfunktionen verschlimmern; Daher werden Vorsorge und frühzeitige Intervention immer wichtiger. Obwohl bestehende Forschungsergebnisse die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie für Minderjährige mit IGD belegen, ist eine wirksame psychologische Intervention für Minderjährige mit IGD ein dringendes Problem, das weiterer Forschung bedarf. Diese Übersichtsarbeit, die aktualisierte Erkenntnisse zur IGD bei Minderjährigen präsentiert, soll zur Entwicklung zukünftiger Forschung beitragen und in der klinischen Praxis auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie von Nutzen sein.

KEYWORDS: Jugendliche; Kinder; Internet-Gaming-Störung

PMID: 30809270

PMCID: PMC6374886

DOI: 10.1186/s13030-019-0144-5