Chaos und Verwirrung in der DSM-5-Diagnose von Internet-Spielsyndrom: Probleme, Bedenken und Empfehlungen für Klarheit im Feld (2016)

J Behav Addict. 2016 September 7: 1-7. [Epub vor Druck]

Kuss DJ1, Griffiths MD1, Pontes HM1.

Abstrakt

Hintergrund Der Überbegriff „Internetabhängigkeit“ wurde wegen seiner mangelnden Spezifität kritisiert, da potenziell problematische Verhaltensweisen, die online auftreten können, heterogen sind und verschiedene ätiologische Mechanismen zugrunde liegen. Dies hat zur Benennung spezifischer Online-Abhängigkeiten geführt, wobei die Internet Gaming Disorder (IGD) am bemerkenswertesten ist.

Methoden Anhand der zeitgenössischen Literatur zu IGD und verwandten Themen werden Fragen und Anliegen im Zusammenhang mit dem Begriff IGD untersucht.

Ergebnisse Internetabhängigkeit und IGD sind nicht dasselbe, und die Unterscheidung zwischen beiden ist konzeptionell sinnvoll. In ähnlicher Weise bleibt die Diagnose von IGD, wie sie im Anhang der neuesten (fünften) Ausgabe des Diagnose- und Statistikhandbuchs für psychische Störungen (DSM-5) vorgeschlagen wird, vage, ob Spiele online durchgeführt werden müssen oder nicht, wobei angegeben wird, dass IGD in der Regel vorliegt beinhaltet bestimmte Internet-Spiele, kann aber auch Offline-Spiele einschließen, was die Unklarheit erhöht. Eine Reihe von Autoren äußerte Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit der Aufnahme des Wortes „Internet“ in IGD und schlug stattdessen vor, den Begriff „Videospielstörung“ oder einfach „Spielstörung“ zu verwenden, was darauf hindeutet, dass eine Abhängigkeit von Videospielen auch offline auftreten kann.

Schlussfolgerung Das DSM-5 hat mehr Verwirrung als Unklarheit bezüglich der Störung verursacht, was von Forschern in diesem Bereich widergespiegelt wird, die einen angeblich erreichten Konsens für die IGD-Diagnose in Frage stellen.

KEYWORDS:

DSM-5-Diagnose; Internet-Gaming-Störung; Internetsucht; Internetsucht; Spielsucht; Videospielsucht

PMID: 27599673

DOI: 10.1556/2006.5.2016.062