Gemeinsamer neuronaler Code für Belohnung und Informationswert (2019)

Kenji Kobayashi und Ming Hsu

PNAS 25. Juni 2019 116 (26) 13061-13066; erstmals veröffentlicht am 11. Juni 2019 https://doi.org/10.1073/pnas.1820145116

Welche Bedeutung hatte der Wiener Kongress?

Es ist wichtiger denn je, Informationen adaptiv zu suchen. Während es optimal ist, Informationen ausschließlich auf der Grundlage ihres instrumentellen Nutzens zu erhalten, erwerben Menschen häufig auch nutzlose Informationen aus psychologischen Motiven wie Neugier und Vorfreude. Hier zeigen wir, dass instrumentelle und nichtinstrumentelle Motive in Signalen des subjektiven Informationswerts (SVOI) im menschlichen Gehirn gebündelt sind. Die Informationssuche der Probanden in einer wirtschaftlichen Entscheidungsaufgabe wurde durch ein SVOI-Modell erfasst, das nicht nur den instrumentellen Nutzen der Informationen, sondern auch den Nutzen der von ihnen bereitgestellten Antizipation widerspiegelt. SVOI war in traditionellen Wertregionen vertreten und hatte einen gemeinsamen Code mit einem grundlegenderen Belohnungswert. Dies zeigt, dass das Bewertungssystem mehrere Motive kombiniert, um das Informationssuchverhalten voranzutreiben.

Abstrakt

Die adaptive Informationssuche ist entscheidend für zielgerichtetes Verhalten. Zunehmende Belege deuten darauf hin, dass intrinsische Motive wie Neugier oder das Bedürfnis nach Neuem, vermittelt durch dopaminerge Bewertungssysteme, für das Informationssuchverhalten wichtig sind. Die Bewertung von Informationen um ihrer selbst willen kann jedoch höchst suboptimal sein, wenn Agenten den instrumentellen Nutzen von Informationen zukunftsorientiert bewerten müssen. Hier zeigen wir, dass das Informationssuchverhalten beim Menschen von einem subjektiven Wert bestimmt wird, der sowohl von instrumentellen als auch von nicht-instrumentellen Motiven geprägt ist, und dass dieser subjektive Informationswert (SVOI) einen gemeinsamen neuronalen Code mit einem grundlegenderen Belohnungswert hat. Insbesondere haben wir anhand einer Aufgabe, bei der Probanden Informationen kaufen konnten, um die Unsicherheit über die Ergebnisse einer Geldlotterie zu verringern, festgestellt, dass Entscheidungen zum Kauf von Informationen durch ein Rechenmodell des SVOI erfasst werden können, das zusätzlich den Nutzen der Antizipation, einer Form des nichtinstrumentellen Motivs für die Informationssuche, einbezieht zu instrumentellen Vorteilen. Neuronal korrelierte die Variation des SVOI von Versuch zu Versuch mit der Aktivität im Striatum und im ventromedialen präfrontalen Kortex. Darüber hinaus ergab die kategoriale Dekodierung, dass in diesen Regionen der SVOI und der erwartete Nutzen von Lotterien durch einen gemeinsamen Code dargestellt wurden. Diese Ergebnisse stützen die Common-Currency-Hypothese und geben Einblick in die neurokognitiven Mechanismen, die dem Informationssuchverhalten zugrunde liegen.