Komorbidität von Internet-Spielstörungen und Alkoholkonsumstörung: Ein Fokus auf klinische Merkmale und Spielmuster (2017)

Bin J Addict. 2017. März 22. doi: 10.1111/ajad.12528.

Na E1, Lee H2, Choi I3,4, Kim DJ1.

Abstrakt

HINTERGRUND UND ZIELE:

Obwohl die Internet-Gaming-Störung (IGD), die in DSM-5 als Verhaltenssucht betrachtet wird, Kernmerkmale mit der Alkoholkonsumstörung (AUD) teilt, gibt es nur wenige Untersuchungen zu den klinischen Auswirkungen der Komorbidität zwischen IGD und AUD. Der Zweck dieser Studie besteht darin, klinische Psychopathologien und Internetspielnutzungsmuster von IGD, AUD und deren komorbiden Status zu untersuchen.

METHODEN:

Teilnehmer (n = 1819) nahmen an einer webbasierten Querschnittsumfrage teil. Der Umfragefragebogen umfasste soziodemografische Daten, die IGD-Skala nach DSM-5-Kriterien, die koreanische Version des Alcohol Use Disorders Identification Test für AUD, das Dickman Impulsivity Inventory (DII) – Kurzversion für Impulsivität, die Brief Self-Control Scale (BSCS) zur Selbstkontrolle, die Subskalen der Symptom Check-List 90 Items-Revised (SCL-90-R) für Depressionen und Angstzustände, die Behavioral Inhibition System/Behavioral Approach System Scale und die Nutzungsmuster von Internetspielen.

ERGEBNISSE:

Die Komorbiditätsgruppe wies wesentlich schwerwiegendere klinische Merkmale wie Impulsivität, beeinträchtigte Selbstkontrolle und Stimmungssymptome auf als nur IGD oder AUD. Insbesondere die Depressionsskala für die Komorbiditätsgruppe (26.0) liegt deutlich über 13.0 für IGD und 16.0 für AUD allein. Darüber hinaus gab die Komorbiditätsgruppe doppelt so viel Geld für Internetspiele aus wie IGD allein (alle p < 05).

SCHLUSSFOLGERUNGEN UND BEDEUTUNG:

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Komorbidität zwischen IGD und AUD schwerwiegendere psychopathologische Beeinträchtigungen aufwies und die jeweiligen Personen mehr Geld für Spiele ausgaben als entweder IGD oder AUD allein. Diese besonderen Eigenschaften können im klinischen Umfeld als mögliche therapeutische Ziele dienen.

PMID: 28328110

DOI: 10.1111 / ajad.12528