Korrelate problematischer Spiele - Gibt es Unterstützung für die Neigung zu riskantem Verhalten? (2018)

Psychiatr Danub. 2017 Sep;29(3):302-312. doi: 10.24869/psyd.2017.302.

Šincek D1, Humer JT, Duvnjak I.

Abstrakt

HINTERGRUND:

In diesem Artikel werden problematische Internetspiele im Zusammenhang mit anderen Formen riskanten Verhaltens untersucht. Die Grundannahme ist, dass gefährdete Kinder und Jugendliche in verschiedenen Situationen unterschiedliche Arten von Risikoverhalten zeigen.

Patienten und Methoden:

Befragt wurden Kinder und Jugendliche (N=1150) zu (Cyber-)Gewalt, problematischem Spielen (Gewohnheiten, Motive und Symptome), Selbstoffenlegung über Facebook und Selbstwertgefühl.

ERGEBNISSE:

Regelmäßige Spieler waren sowohl persönlich als auch über das Internet gewalttätiger und neigten häufiger zu problematischem Spielen als Gelegenheitsspieler. Diejenigen, die mehr als fünf Stunden am Tag Spiele spielten (9 % der Befragten), wurden als potenziell problematische Spieler eingestuft. Sie erlebten und verübten mehr Gewalt sowohl persönlich als auch über das Internet, waren stärker in die Selbstdarstellung verwickelt und hatten problematischere Spielsymptome als diejenigen, die weniger als fünf Stunden am Tag spielten, aber diese Gruppen unterschieden sich nicht im Selbstwertgefühl. Die Teilnehmer konnten aus einer Liste von acht verschiedenen Motiven für ihr Spiel wählen; Diejenigen, die durch Kommunikation mit Gleichaltrigen, ein Gefühl der Kontrolle, Entspannung, Konformismus, Selbstwirksamkeit und die Ablenkung von Problemen motiviert waren, berichteten über mehr Symptome problematischen Spielens als diejenigen, die nicht durch diese Faktoren motiviert waren. Geschlecht, Alter, Selbstwertgefühl, Selbstoffenbarung und Gewaltausübung trugen zur Erklärung der Varianz bei problematischem Spielen bei und machten etwa 26 % der Varianz aus. Ein geringeres Selbstwertgefühl, mehr Selbstoffenbarung und die häufigere Ausübung beider Arten von Gewalt waren bei Jungen mit der Meldung von mehr Symptomen problematischen Spielens verbunden. Die Ergebnisse werden im Kontext einer allgemeinen Neigung zu riskantem Verhalten diskutiert.

FAZIT:

Das Ausüben von Gewalt gegen Gleichaltrige (sowohl traditionell als auch im Internet) lässt ein deutlich problematisches Glücksspiel erwarten. Dies stützt die Annahme, dass gefährdete Kinder und Jugendliche dazu neigen, in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Formen riskanten Verhaltens an den Tag zu legen.

PMID: 28949311

DOI: 10.24869 / psyd.2017.302