Interkulturelle Studie zur problematischen Internetnutzung in neun europäischen Ländern (2018)

Volume 84, Juli 2018, Seiten 430-440

Laconi, Stéphanie, Katarzyna Kaliszewska-Czeremska, Augusto Gnisci, Ida Sergi, Antonia Barke, Franziska Jeromin, Jarosław Groth et al.

Computer im menschlichen Verhalten 84 (2018): 430-440.

Highlights

  • Die Prävalenz der Problematischen Internetnutzung (PIU) reichte von 14% bis 55%.
  • PIU war häufiger bei Frauen in allen Proben.
  • Zeit online und psychopathologische Variablen erklärt PIU in der Gesamtstichprobe.
  • PIU wurde durch verschiedene Variablen je nach Land und Geschlecht erklärt.

Abstrakt

Das Hauptziel der vorliegenden Studie war es, die Zusammenhänge zwischen problematischer Internetnutzung (PIU) und Zeitaufwand für Online-, Online-Aktivitäten und Psychopathologie unter Berücksichtigung kulturübergreifender und geschlechtsspezifischer Unterschiede zu untersuchen. Das zweite Ziel bestand darin, die Prävalenzschätzung der PIU bei europäischen Internetnutzern bereitzustellen. Unsere Gesamtstichprobe bestand aus 5593 Internetnutzern (2129-Männer und 3464-Frauen) aus neun europäischen Ländern, die zwischen 18 und 87 Jahre alt waren (M = 25.81; SD = 8.61). Sie wurden online rekrutiert und absolvierten mehrere Skalen über ihre Internetnutzung und Psychopathologie. Die PIU bezog sich auf die Online-Zeit am Wochenende, zwanghafte Symptome, Feindseligkeit und paranoide Ideen in der Gesamtstichprobe der Frauen. Bei Männern war auch die phobische Angst signifikant. In jeder Probe durchgeführte Regressionsanalysen legen auch die Bedeutung von Zwangssymptomen (in sieben Proben), Somatisierung (vier Proben) und Feindseligkeit (drei Proben) nahe. In Bezug auf die Beziehung zur Psychopathologie und zu Online-Aktivitäten wurden viele interkulturelle und geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet. Die Prävalenzschätzungen der PIU lagen zwischen 14.3% und 54.9%. PIU war häufiger bei Frauen in den jeweiligen Proben, einschließlich der Gesamtprobe. Diese europäische Studie hebt die relevanten Beziehungen zwischen PIU, Psychopathologie und Online-Zeit als wichtige Unterschiede in Bezug auf diese Variablen in den jeweiligen Stichproben hervor. Das interkulturelle Design dieser Studie ermöglicht auch ein besseres Verständnis der Geschlechterunterschiede in PIU.