Exzessives Computerspiel als Beweis für Sucht und Aggression? (2007)

2007 Apr;10(2):290-2.

Abstrakt

Computerspiele gehören für viele Jugendliche immer mehr zum Alltag. In Verbindung mit diesem Phänomen wurden in der populären Presse sowie in neueren wissenschaftlichen Untersuchungen Berichte über übermäßiges Spielen (Computerspielsucht) diskutiert, die als „Computer-/Videospielsucht“ bezeichnet werden. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Suchtpotenzials von Spielen sowie des Zusammenhangs zwischen exzessivem Spielen und aggressiven Einstellungen und Verhaltensweisen. Eine Stichprobe bestehend aus 7069 Spielern beantwortete online zwei Fragebögen. Die Daten ergaben, dass 11.9 % der Teilnehmer (840 Spieler) die diagnostischen Suchtkriterien hinsichtlich ihres Spielverhaltens erfüllten, während es nur schwache Beweise für die Annahme gibt, dass aggressives Verhalten mit übermäßigem Spielen im Allgemeinen zusammenhängt. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass auch das Spielen von Spielen ohne finanzielle Belohnung Suchtkriterien erfüllt. Daher sollte bei der Prävention und Intervention das Suchtpotenzial von Spielen berücksichtigt werden.

PMID:
17474848
DOI:
10.1089 / cpb.2006.9956