Faktoren im Zusammenhang mit Internetsucht bei tunesischen Jugendlichen (2019)

Encephale. 2019 Aug 14. pii: S0013-7006 (19) 30208-8. doi: 10.1016 / j.encep.2019.05.006.

[Artikel in Französisch]

Ben Thabet J1, Ellouze AS2, Ghorbel N3, Maalej M1, Yaich S4, Omri S1, Feki R1, Zouari N1, Zouari L1, Dammak J4, Charfi N1, Maalej M1.

Abstrakt

EINFÜHRUNG:

Die Internetabhängigkeit, ein relativ neues Phänomen, ist ein Bereich der jüngsten Forschung im Bereich der psychischen Gesundheit, insbesondere in jungen Bevölkerungsgruppen. Es scheint mit mehreren individuellen und Umweltfaktoren zu interagieren.

ZIELE:

Wir wollen die Internetabhängigkeit in einer tunesischen jugendlichen Bevölkerung aufspüren und ihre Beziehung zu persönlichen und familiären Faktoren sowie zu ängstlichen und depressiven Komorbiditäten untersuchen.

METHODEN:

Wir haben eine Querschnittsstudie mit 253 Jugendlichen durchgeführt, die an öffentlichen Orten in der Stadt Sfax im Süden Tunesiens rekrutiert wurden. Wir haben biografische und persönliche Daten sowie Daten zur Familiendynamik gesammelt. Die Internetabhängigkeit wurde anhand des Fragebogens von Young bewertet. Depressive und ängstliche Komorbiditäten wurden anhand der HADS-Skala bewertet. Die Vergleichsstudie basierte auf dem Chi-Quadrat-Test und dem Student-Test mit einem Signifikanzniveau von 5%.

ERGEBNISSE:

Die Prävalenz der Internetabhängigkeit betrug 43.9%. Das Durchschnittsalter der Internetabhängigen betrug 16.34 Jahre, das männliche Geschlecht war am stärksten vertreten (54.1%) und erhöhte das Risiko einer Internetabhängigkeit (OR a = 2.805). Die durchschnittliche Verbindungsdauer unter Internetabhängigen betrug 4.6 Stunden pro Tag und war signifikant mit der Internetabhängigkeit verbunden. P <0.001). Bei der Mehrheit der internetabhängigen Jugendlichen (86.5%) wurden soziale Aktivitäten festgestellt. Die Art der Online-Aktivität war signifikant mit der Internetabhängigkeit verbunden (P = 0.03 und OR a = 3.256). Andere Verhaltensabhängigkeiten wurden häufig gemeldet: 35.13% für übermäßigen Gebrauch von Videospielen und 43.25% für pathologische Einkäufe. Diese beiden Verhaltensweisen waren signifikant mit der Internetabhängigkeit verbunden (mit P = 0.001 bzw. P = 0.002 mit OR = 3.283). Die internetabhängigen Jugendlichen lebten in 91.9% der Fälle bei beiden Elternteilen. Die regelmäßige berufliche Tätigkeit der Mutter war signifikant mit dem Risiko einer Internetsucht verbunden (P = 0.04), ebenso wie die Nutzung des Internets durch Eltern und Geschwister (mit P = 0.002 bzw. P <0.001 mit OR = 3.256). Die restriktive Haltung der Eltern war signifikant mit dem Internet-Suchtrisiko verbunden (P <0.001 OR = 2.57). Die Familiendynamik, insbesondere auf der Ebene der Interaktionen zwischen Jugendlichen und Eltern, war ein entscheidender Faktor für die Internetabhängigkeit. Bei unseren cyberabhängigen Jugendlichen wurde mit einer Häufigkeit von 65.8% bzw. 18.9% häufiger Angst als Depression festgestellt. Angst korrelierte signifikant mit dem Risiko einer Internetabhängigkeit (P = 0.003, OR a = 2.15). Es gab keine signifikante Korrelation zwischen Depressionen und dem Risiko einer Internetsucht.

FAZIT:

Der tunesische Jugendliche scheint einem hohen Risiko für Internetsucht ausgesetzt zu sein. Gezielte Maßnahmen gegen veränderbare Faktoren, insbesondere solche, die sich auf Familieninteraktionen auswirken, wären für die Prävention sehr nützlich.

KEYWORDS: Jugendlicher; Angst; Angst; Cybersucht; Depression; Depression; Familie; Familie; Internetsucht

PMID: 31421811

DOI: 10.1016 / j.enz.2019.05.006