Free-to-play: Über süchtige gefährdete Wale Delfine und gesunde Minnows. Monetarisierungsdesign und Internet Gaming Disorder (2016)

Süchtigkeitsverhalten 2016 April 13. pii: S0306-4603(16)30110-1. doi: 10.1016/j.addbeh.2016.03.008.

Dreier M1, Wölfling2, Duven E2, Giralt S2, Beutel ME3, Müller KW2.

Abstrakt

EINFÜHRUNG:

Videospiele verändern sich nicht nur aufgrund technischer Innovationen, sondern auch aufgrund neuer Spieldesign- und Monetarisierungsansätze. Darüber hinaus kofinanzieren Elite-Spielergruppen mit finanziellen In-Game-Investitionen alle Nutzer von Free-to-Play-Spielen. Neben Fragen zum Jugendschutz hat die wachsende Beliebtheit von Free-to-Play-Spielen auch Diskussionen über angebliche Zusammenhänge mit der Internet Gaming Disorder (IGD) angeheizt.

METHODE:

In einer repräsentativen deutschen Schulstudie wurden Kinder und Jugendliche untersucht, die kostenlose Browserspiele nutzen (N=3967; Altersspanne 12 bis 18). Basierend auf einem klinischen Selbstbericht AICA-S (Wölfling et al., 2011) wurden Studierende in unproblematische, riskante und süchtige Konsumenten eingeteilt. Untersucht wurden psychosoziale Probleme (SDQ; Goodman, 1997), wahrgenommener Stress (PSS; Cohen, Kamarck & Mermelstein, 1983), Bewältigungsstrategien (BriefCOPE; Carver, 1997) und der durchschnittliche Umsatz pro (zahlendem) Benutzer (ARPU). abhängigen Variablen. Darüber hinaus wurde eine Branchenklassifizierung (Freeloader, Minnows, Dolphins und Whales) für Free-to-Play-Spieler für zusätzliche Beziehungen zu IGD, SDQ, PSS, BriefCOPE und ARPU verwendet.

ERGEBNISSE:

Unter den Free-to-Play-Gamern lag die IGD-Prävalenz bei 5.2 %. Mit IGD klassifizierte Probanden zeigten höhere psychosoziale Symptome als nicht problematische Benutzer, berichteten über ein höheres Maß an wahrgenommenem Stress und wandten häufiger dysfunktionale Bewältigungsstrategien an. Darüber hinaus stellten wir bei Probanden mit IGD einen höheren ARPU fest.

FAZIT:

ARPU ist maßgeblich mit IGD verbunden. Wale teilen wichtige Eigenschaften mit süchtigen Videospielern; Delfine könnten als riskante Verbraucher eingestuft werden; Minnows und Freeloader sind eher unpathologische Gamer. Anfälligkeit für Stress, dysfunktionale Bewältigungsstrategien und Free-to-Play-Spiele stellen eine ungesunde Kombination dar.

KEYWORDS:

Durchschnittlicher Umsatz pro (zahlendem) Benutzer (ARPU); Not; Kostenlos spielen; Internet-Gaming-Störung; Monetarisierung; Psychopathologie; Wale