Funktionelle Merkmale des Gehirns bei College-Studenten mit Internet-Gaming-Störung (2016)

Gehirn Imaging Behav. 2016 Mar;10(1):60-7. doi: 10.1007/s11682-015-9364-x.

Liu J1,2, Li W3, Zhou S4,5, Zhang L.3, Wang Z6, Zhang Y.3, Jiang Y7,8, Li L3.

Abstrakt

Die Internet-Gaming-Störung (IGD) ist ein Subtyp der Internet-Sucht-Störung (IAD), ihre Pathogenese bleibt jedoch unklar. Diese Studie untersuchte die Gehirnfunktion bei IGD-Personen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) im Aufgabenzustand. Es handelt sich um eine prospektive Studie an 19 IGD-Personen und 19 passenden gesunden Kontrollpersonen. Sie alle erhielten Internet-Videospielstimuli, während ein 3.0-T-fMRT zur Beurteilung der Echo-Planar-Bildgebung verwendet wurde. Die Gehirnaktivität wurde mit dem Softwarepaket Brain Voyager analysiert. Funktionsdaten wurden mithilfe des Gaußschen Kernels räumlich geglättet. Der Schwellenwert wurde bei 10 Pixel positioniert und der Aktivierungsbereichsschwellenwert wurde auf 10 Voxel eingestellt. Die aktivierten Gehirnregionen sowie die Menge der aktivierten Voxel wurden zwischen den beiden Gruppen verglichen. Die Internet-Videospielreize aktivierten Gehirnregionen in beiden Gruppen.

Im Vergleich zu den Kontrollen zeigte die IGD-Gruppe eine erhöhte Aktivierung im rechten oberen Parietallappen, im rechten Insellappen, im rechten Precuneus, im rechten Gyrus cinguli, im rechten Gyrus temporalis superior und im linken Hirnstamm. Es gab einen signifikanten Unterschied in der Anzahl der aktivierten Voxel zwischen den beiden Gruppen. In der IGD-Gruppe wurden durchschnittlich 1078 Voxel aktiviert, in der Kontrollgruppe dagegen nur 232. Das Spielen von Videospielen im Internet aktiviert die Seh-, Raum-, Aufmerksamkeits- und Ausführungszentren, die sich im Gyri occipitalis, temporale, parietalis und frontal befinden.

Bei IGD-Probanden wurde eine abnormale Gehirnfunktion mit Unterfunktion des frontalen Kortex festgestellt. IGD-Probanden zeigten eine Lateralitätsaktivierung der rechten Gehirnhälfte.

KEYWORDS:

Funktionellen Magnetresonanztomographie; Internetsucht; Internet-Gaming-Störung; Spielen von Internet-Videospielen; Funktionelle Magnetresonanztomographie im Aufgabenzustand