Internetsucht: Eine deskriptive klinische Studie, die sich auf Komorbiditäten und dissoziative Symptome konzentriert (2009)

Compr Psychiatrie. 2009 Nov.-Dez.;50(6):510-6. doi: 10.1016/j.comppsych.2008.11.011. Epub 2009, 20. Januar.

Bernardi S1, Pallanti S.

Abstrakt

ZIELE:

Internetabhängigkeit (IAD) ist eine aufkommende Ursache für Morbidität und wurde kürzlich als würdig erachtet, in das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fünfte Auflage, aufgenommen zu werden. Angesichts des Mangels an Wissen über IAD führten wir eine deskriptive klinische Analyse der Patienten durch, wobei der Schwerpunkt auf klinischen, demografischen Merkmalen und Komorbiditäten lag. Die Distanzierung wurde als Grund für die Attraktivität des Internets vorgeschlagen; Daher untersuchten wir dissoziative Symptome und ihren Zusammenhang mit der IAD-Behinderung.

Gestaltung und Satz:

Eine Kohorte von 50 erwachsenen ambulanten Patienten wurde anhand der Internet Addiction Scale untersucht. Ausschlusskriterium war die Nutzung des Internets nur für einen einzigen Zweck, beispielsweise für Spiele oder Glücksspiele.

TEILNEHMER:

Neun Frauen und sechs Männer bildeten die Stichprobe der Internetsüchtigen; Jeder von ihnen hatte einen Wert von 6 oder höher auf der Internetsuchtskala.

MESSUNG:

Komorbiditäten und unterhalb der Schwelle liegende Symptome wurden sorgfältig untersucht. Dissoziative Symptome wurden mit der Dissociative Experience Scale analysiert und die Behinderung wurde mit der Sheehan Disability Scale bewertet.

ERGEBNISSE:

Die im Internet verbrachten Stunden/Woche betrugen 42.21 +/- 3.09. Zu den klinischen Diagnosen gehörten 14 % Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, 7 % Hypomanie, 15 % generalisierte Angststörung, 15 % soziale Angststörung; 7 % Dysthymie, 7 % zwanghafte Persönlichkeitsstörung, 14 % Borderline-Persönlichkeitsstörung und 7 % vermeidende Persönlichkeitsstörung. Ein Patient erfüllte die Kriterien für eine Binge-Eating-Störung. Schweregrade der IAD waren mit einer stärkeren Wahrnehmung einer familiären Behinderung verbunden (r = 0.814; P

FAZIT:

Aus phänomenologischer Sicht scheint IAD in unserer Stichprobenpopulation eher obligatorisch als belohnend oder stimmungsgesteuert zu sein. Dissoziative Symptome hängen mit der Schwere und den Auswirkungen der IAD zusammen.