Internet Gaming Disorder als prägendes Konstrukt: Implikationen für Konzeptualisierung und Messung (2014)

Psychiatrie Clin Neurosci. 2016 Mai 19. doi: 10.1111 / pcn.12404.

van Rooij AJ1, van Looj J1, Billieux J2,3.

Abstrakt

HINTERGRUND:

Einige Menschen haben ernsthafte Probleme bei der Kontrolle ihrer Internet- und Videospielnutzung. Das DSM-5 enthält jetzt einen Vorschlag für eine "Internet-Gaming-Störung" als Bedingung, die weiterer Untersuchungen bedarf. Verschiedene Studien zielen darauf ab, die vorgeschlagenen diagnostischen Kriterien für Internet Gaming Disorder zu validieren, und es wurden mehrere neue Skalen eingeführt, die die vorgeschlagenen Kriterien abdecken.

ANSATZ:

Anhand eines strukturierten Ansatzes zeigen wir, dass Internet Gaming Disorder besser als formatives Konstrukt interpretiert werden kann als die derzeitige Praxis, es als reflektierendes Konstrukt zu konzipieren. Die falsche Annäherung an ein formatives Konstrukt als reflektierendes Konstrukt führt zu schwerwiegenden Problemen bei der Skalenentwicklung, einschließlich (a) falscher Abhängigkeit von der Korrelation von Artikel zu Gesamtskala, um Elemente auszuschließen, und falscher Abhängigkeit von Indizes der Zuverlässigkeit zwischen Elementen, die nicht zum Messmodell passen ( z. B. Cronbachs α) (b) falsche Interpretation von zusammengesetzten oder mittleren Bewertungen, bei denen angenommen wird, dass alle Elemente den gleichen Wert zu einer Summenbewertung beitragen, und (c) voreingenommene Schätzung von Modellparametern in statistischen Modellen.

Auswirkungen:

Wir zeigen, dass diese Probleme die aktuellen Validierungsbemühungen durch zwei aktuelle Beispiele beeinflussen. Eine Neuinterpretation der Internet-Spielstörung als formatives Konstrukt hat weitreichende Konsequenzen für die aktuellen Validierungsbemühungen und bietet die Möglichkeit, vorhandene Daten erneut zu analysieren. Wir diskutieren drei weitreichende Implikationen für die aktuelle Forschung: (1) Latente Komposit-Konstrukte sollten definiert und in Modellen verwendet werden. (2) Der Ausschluss und die Auswahl von Items sollten sich nicht auf Korrelationen zwischen Item und Totalen und (3) bestehenden Definitionen des Internets stützen Gaming Disorder sollte weiter angereichert werden.

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KEYWORDS:

Formatives Messmodell; Internet-Spielstörung; Psychometrie; Reflektierendes Messmodell; Validierung