(L) Internet-Sucht ist real und Wissenschaftler fanden ein damit verknüpftes Gen (CHRNA4) (2012)

 

 Jennifer Welsh | 29, 2012:1 | 52 | 1

 In einer neuen Arbeit behaupten Forscher, sie hätten Internetsucht mit einer bestimmten Variation in einem Gen in Verbindung gebracht.

Das neue Papier wurde in der Septemberausgabe 2012 des Journal of Addiction Medicine veröffentlicht.

„Es gibt klare Hinweise auf genetische Ursachen der Internetsucht“, sagt Studienforscher Christian Montag von der Universität Bonn. sagte in einer Erklärung von der Universität. „Wenn solche Zusammenhänge besser verstanden werden, ergeben sich daraus auch wichtige Hinweise für bessere Therapien.“

Die Forscher untersuchten 132 Teilnehmer mit „problematischer Internetnutzung“. in einer Pressemitteilung definiert:

Männer und Frauen dieser Gruppe zeigen problematisches Verhalten im Umgang mit dem Medium Online; Tagsüber drehen sich alle Gedanken um das Internet und sie haben das Gefühl, dass ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigt wird, wenn sie darauf verzichten müssen.

Sie verglichen diese Internetsüchtigen mit einer Kontrollgruppe von 132 Personen gleichen Alters und Geschlechts, die keine Probleme mit der Internetsucht hatten.

Jeder Teilnehmer stellte DNA-Proben zur Verfügung und füllte eine Umfrage zur Internetsucht aus. Die Forscher analysierten die DNA-Proben und suchten nach Unterschieden zwischen der Gruppe der Internetsüchtigen und der Kontrollgruppe.

Sie fanden heraus, dass eine Variation in einem Gen namens CHRNA4 in der internetbesessenen Gruppe viel häufiger vorkam als in der Kontrollgruppe, insbesondere bei den webbesessenen Frauen.

„Es hat sich gezeigt, dass Internetsucht kein Produkt unserer Fantasie ist“, sagte Montag. „Forscher und Therapeuten nähern sich ihr zunehmend.“

CHRNA4 ist ein Rezeptor, der auf Gehirnzellen aktiv ist. Dabei handelt es sich um eine Art Ionenkanal, der die Verbindungen und Kommunikation zwischen Gehirnzellen vermittelt. Das Gen spielt eine Rolle bei der Aktivierung des Belohnungssystems des Gehirns, das als Reaktion auf evolutionär produktive Handlungen (wie Essen, Schlafen und Sex) Wohlfühlchemikalien ausschüttet. Es wurde bereits früher mit einigen Fällen von Epilepsie und Nikotinsucht in Verbindung gebracht. 

„In der Gruppe der Probanden mit problematischem Internetverhalten kommt diese Variante häufiger vor – insbesondere bei Frauen“, sagte Montag. „Der geschlechtsspezifische genetische Befund kann auf eine bestimmte Untergruppe der Internetabhängigkeit zurückzuführen sein, beispielsweise auf die Nutzung sozialer Netzwerke oder ähnliches.“

Sie warnen davor, dass die Studie an mehr Menschen und verschiedenen Personengruppen wiederholt werden muss.


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