Laxer Clinical Criteria for Gaming Disorder könnte zukünftige Bemühungen um einen effizienten diagnostischen Ansatz behindern: Eine baumbasierte Modellstudie (2019)

J Clin Med. 2019 Okt. 18;8(10). pii: E1730. doi: 10.3390/jcm8101730.

Pontes HM1,2, Schivinski B3,4, Brzozowska-Woś M5, Stavropoulos V6,7.

Abstrakt

Internet Gaming Disorder (IGD) wurde im Mai 2013 anerkannt und kann anhand der von der American Psychiatric Association (APA) entwickelten Kriterien bewertet werden. Die vorliegende Studie untersuchte, welche Rolle jedes IGD-Kriterium bei der Diagnose von Spielstörungen spielt. Insgesamt 3,377 Teilnehmer (Durchschnittsalter 20 Jahre, SD = 4.3 Jahre) nahmen an der Studie teil. Die gesammelten Daten wurden untersucht, um IGD-Muster mithilfe des Conditional Inference Tree (Ctree), einem hochentwickelten Maschinenalgorithmus, zu erkennen. Die Teilnehmer stellten grundlegende soziodemografische Informationen bereit und füllten die Internet Gaming Disorder Scale-Short-Form (IGDS9-SF) aus. Die Ergebnisse identifizierten Klassen von IGD-bezogenen Symptomen, was darauf hindeutet, dass die Befürwortung von „Entzug“ und „Kontrollverlust“ die Wahrscheinlichkeit von Spielstörungen um 77.77 % erhöht, während die Befürwortung von „Entzug“, „Kontrollverlust“ und „negative Konsequenzen“ die Wahrscheinlichkeit erhöht Wahrscheinlichkeit von Spielstörungen um 26.66 %. Darüber hinaus erhöht die mangelnde Befürwortung von „Rückzug“ und „Beschäftigung“ die Wahrscheinlichkeit von Spielstörungen um 7.14 %. Zusammengenommen veranschaulichen die erzielten Ergebnisse, dass unterschiedliche IGD-Kriterien eine unterschiedliche klinische Gewichtung haben können, da durch jedes Kriterium eine einzigartige diagnostische Rolle bei der Entwicklung von Spielstörungen nachgewiesen werden kann. Darüber hinaus tragen die vorliegenden Ergebnisse dazu bei, künftige Überarbeitungen von Diagnosehandbüchern zu unterstützen und die Beurteilung von IGD in der Zukunft zu verbessern. Zusätzliche Forschungsergebnisse und klinische Implikationen werden diskutiert.

SCHLÜSSELWÖRTER: Verhaltenssüchte; Spielsucht; Internet-Gaming-Störung; problematisches Spielen; Videospiele

PMID: 31635431

DOI: 10.3390 / jcm8101730