Lebensstilinterventionen und Suizidprävention (2018)

Frontpsychiatrie. 2018 Nov 6; 9: 567. doi: 10.3389 / fpsyt.2018.00567.

Berardelli ich1, Corigliano V1, Hawkins M2, Comparelli A1, Erbuto D1, Pompili M1.

Abstrakt

In den letzten Jahren bestand ein wachsendes Interesse am Zusammenhang zwischen psychosozialen Interventionen im Lebensstil, schweren psychischen Erkrankungen und dem Suizidrisiko. Patienten mit schweren psychischen Störungen haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung höhere Sterblichkeitsraten, schlechte Gesundheitszustände und ein höheres Suizidrisiko. Lebensstilverhalten kann durch die Einführung spezifischer psychosozialer Interventionen geändert werden, und es wurden verschiedene Ansätze gefördert. Der aktuelle Artikel enthält eine umfassende Übersicht der Literatur zu Lebensstilinterventionen, psychischer Gesundheit und Suizidrisiko in der Bevölkerung und bei Patienten mit psychischen Störungen. Zu diesem Zweck untersuchten wir Lebensstilverhalten und Lebensstilinterventionen in drei verschiedenen Altersgruppen: Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Menschen. Verschiedene Verhaltensweisen wie Zigarettenrauchen, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel sind in allen Altersgruppen mit einem Suizidrisiko verbunden. Bei Jugendlichen hat der Zusammenhang zwischen Suizidrisiko und Internetsucht, Cybermobbing und schulischen und familiären Schwierigkeiten wachsende Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bei Erwachsenen scheinen psychiatrische Symptome, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Gewicht und berufliche Schwierigkeiten eine signifikante Rolle beim Suizidrisiko zu spielen. Bei älteren Menschen ist schließlich das Vorhandensein einer organischen Erkrankung und eine schlechte soziale Unterstützung mit einem erhöhten Risiko eines Selbstmordversuchs verbunden. Mehrere Faktoren können den Zusammenhang zwischen Lebensstilverhalten und Selbstmord erklären. Erstens haben viele Studien berichtet, dass einige Lebensgewohnheiten und ihre Folgen (sitzende Lebensweise, Zigarettenrauchen, Übergewicht, Fettleibigkeit) mit kardiometabolischen Risikofaktoren und einer schlechten psychischen Gesundheit verbunden sind. Zweitens können verschiedene Lebensgewohnheiten die soziale Isolation fördern, die Entwicklung sozialer Netzwerke einschränken und Einzelpersonen aus sozialen Interaktionen entfernen. erhöht das Risiko von psychischen Problemen und Selbstmord.

SCHLÜSSELWÖRTER: Lebensstilverhalten; Lebensstilintervention; Selbstmordgedanken; Selbstmord; Selbstmordversuche; Suizidprävention

PMID: 30459660

PMCID: PMC6232529

DOI: 10.3389 / fpyt.2018.00567