Manifest für ein europäisches Forschungsnetzwerk zur problematischen Nutzung des Internets (2018)

Internationale Wissenschaftler äußern die Notwendigkeit, problematische Internetnutzung, einschließlich zwanghaftem Sexualverhalten, zu untersuchen.

Oktober 2018, Europäische Neuropsychopharmakologie

DOI: 10.1016 / j.euroneuro.2018.08.004

Projekt: COST Action 16207 Europäisches Netzwerk für problematische Internetnutzung

Lab: Labor für Verhaltensmedizin

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Das Internet ist mittlerweile in weiten Teilen der Welt allgegenwärtig. Obwohl es einen positiven Nutzen hat (z. B. schneller Zugang zu Informationen, schnelle Nachrichtenverbreitung), entwickeln viele Menschen eine problematische Nutzung des Internets (PUI), ein Oberbegriff, der eine Reihe sich wiederholender, beeinträchtigender Verhaltensweisen umfasst. Das Internet kann als Kanal für funktionell beeinträchtigendes Verhalten fungieren und dazu beitragen, einschließlich exzessivem und zwanghaftem Videospielen, zwanghaftem Sexualverhalten, Kauf, Glücksspiel, Streaming oder der Nutzung sozialer Netzwerke. Die Besorgnis der Öffentlichkeit und der nationalen Gesundheitsbehörden über die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten von PUI über die gesamte Lebensspanne wächst. Die Aufnahme von Spielstörungen als psychische Störung in diagnostische Klassifizierungssysteme wird in Betracht gezogen und wurde in der ICD-11-Version aufgeführt, die von den Mitgliedstaaten zur Prüfung freigegeben wurde (http://www.who.int/classifications/icd/revision/timeline/). en/). Es bedarf weiterer Forschung zu Störungsdefinitionen, Validierung klinischer Instrumente, Prävalenz, klinischen Parametern, gehirnbasierter Biologie, sozioökonomischen und gesundheitsökonomischen Auswirkungen sowie empirisch validierten Interventions- und Politikansätzen. Potenzielle kulturelle Unterschiede im Ausmaß und in der Art der Arten und Muster von PUI müssen besser verstanden werden, um eine optimale Gesundheitspolitik und die Entwicklung von Diensten zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat die EU im Rahmen von Horizont 2020 ein neues vierjähriges Aktionsprogramm für die europäische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie (COST) (CA 16207) ins Leben gerufen, das Wissenschaftler und Kliniker aus den Bereichen Impuls-, Zwangs- und Suchtstörungen zusammenbringt. Ziel ist es, die vernetzte interdisziplinäre Forschung zu PUI in ganz Europa und darüber hinaus voranzutreiben und letztlich darauf zu achten, die Regulierungspolitik und die klinische Praxis zu beeinflussen. Dieses Papier beschreibt neun vom Netzwerk identifizierte kritische und erreichbare Forschungsprioritäten, die erforderlich sind, um das Verständnis von PUI zu verbessern und gefährdete Personen für eine frühzeitige Intervention zu identifizieren. Das Netzwerk soll kollaborative Forschungsnetzwerke, gemeinsame multinationale Datenbanken, multizentrische Studien und gemeinsame Veröffentlichungen ermöglichen.

Pressemitteilung – https://medicalxpress.com/news/2018-10-european-priorities-problem-internet.html