Multinationaler Vergleich von Internet-Spielstörungen und psychosozialen Problemen im Vergleich zu Wohlbefinden: Meta-Analyse von 20-Ländern (2018)

Computer im menschlichen Verhalten

Volume 88, November 2018, Seiten 153-167

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0747563218303108

Highlights

• Der Zusammenhang zwischen Internet-Spielstörungen und psychischen Problemen ist universell.

• Der positive Zusammenhang zwischen IGD und zwischenmenschlichen Problemen variiert von Land zu Land.

• Der umgekehrte Zusammenhang zwischen IGD und psychischem Wohlbefinden variiert von Land zu Land.

• Nationale Lebenszufriedenheit, Machtdistanz und kulturelle Männlichkeit erklären solche Unterschiede.

Abstrakt

Die Internet-Gaming-Störung (IGD) wurde von Wissenschaftlern als (a) eine Pathologie angesehen, die mit psychischen Problemen einhergeht (Hypothese der Komorbidität), (b) schlecht angepasster Umgang mit zahlreichen zwischenmenschlichen Problemen (Hypothese der interpersonellen Beeinträchtigung) und (c) defizitäres Selbst -Regulierung mit dem zugrunde liegenden Motiv, das psychosoziale Wohlbefinden wiederherzustellen (Verdünnungseffekt-Hypothese). Wir untersuchten die Zusammenhänge zwischen IGD-Symptomen und vier Hauptkriterien (psychische Probleme, zwischenmenschliche Probleme, psychisches Wohlbefinden und zwischenmenschliches Wohlbefinden) und verglichen das Ausmaß dieser Zusammenhänge in verschiedenen Ländern. Um diese Hypothesen zu testen, führten wir eine Mixed-Effects-Metaanalyse an 84 unabhängigen Stichproben mit 58,834 Teilnehmern aus 20 Ländern durch. Die Ergebnisse zeigten in allen Ländern einen mäßig starken positiven Zusammenhang zwischen IGD-Symptomen und psychischen Problemen, was die Universalität der Komorbiditätshypothese in gewissem Maße stützt. Die Hypothese der zwischenmenschlichen Beeinträchtigung war für Länder mit geringerer (vs. höherer) Machtdistanz haltbarer, die eine stärkere (vs. schwächere) positive Korrelation zwischen IGD-Symptomen und zwischenmenschlichen Problemen aufwiesen. Die Hypothese des Verdünnungseffekts war für Länder haltbarer, die entweder über eine höhere (vs. niedrigere) nationale Lebenszufriedenheit oder eine niedrigere (vs. höhere) kulturelle Männlichkeit verfügten, die jeweils eine schwächere (vs. stärkere) inverse Korrelation zwischen IGD-Symptomen und dem zwischenmenschlichen Wohlbefinden aufwiesen -Sein.