Plasmaspiegel von Leptin bei Patienten mit pathologischem Glücksspiel, Internetspielstörungen und Alkoholproblemen (2018)

Psychiatrie Res. 2018 20, 268: 193-197. doi: 10.1016 / j.psyches.2018.06.042.

Geisel O.1, Hellweg2, Wiedemann K3, Müller CA2.

Abstrakt

Es wurde vermutet, dass Leptin über die Modulation mesolimbischer Belohnungswege an der Pathophysiologie von Suchtstörungen beteiligt ist. Frühere Studien an Patienten mit Substanzstörungen (Alkohol, Tabak, Kokain) ergaben positive Korrelationen zwischen dem Leptinspiegel im Blut und dem Verlangen. Hier untersuchten wir den Leptin-Blutspiegel bei Patienten mit nicht substanzbedingten Suchtstörungen wie pathologischem Glücksspiel (PG) und Internet-Gaming-Störung (IGD) im Vergleich zu Patienten mit Alkoholkonsumstörung (AUD) und gesunden Kontrollpersonen. Die Plasmaspiegel von Leptin wurden bei männlichen Patienten mit PG (n = 14), männlichen Patienten mit IGD (n = 11), männlichen Patienten mit AUD (n = 39) und männlichen gesunden Kontrollpersonen (n = 12) gemessen. Zusätzlich wurden Korrelationsanalysen mit den Blutspiegeln der HPA-Achsenhormone durchgeführt. Die Leptin-Plasmaspiegel von Patienten mit PG, IGD oder AUD und gesunden Kontrollpersonen unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht signifikant. Bei Patienten mit PG korrelierten die Leptin-Plasmaspiegel mit Copeptin, einem Ersatzstoff für Arginin-Vasopressin. Unsere Ergebnisse deuten nicht auf eine Beteiligung von Leptin bei abstinenten Patienten mit AUD oder bei Patienten mit aktiver IGD hin. Bei Patienten mit aktivem PG standen die Leptin-Blutspiegel nicht im Zusammenhang mit dem Verlangen nach Glücksspiel, aber Leptin könnte über eine Interaktion mit der HPA-Achse an PG beteiligt sein.

SCHLÜSSELWÖRTER: Alkoholkonsumstörung; Verlangen; Internet-Gaming-Störung; Leptin; Pathologisches Glücksspiel

PMID: 30041134

DOI: 10.1016 / j.psyches.2018.06.042