Mögliches Ende einer endlosen Suche? Kognitive Bias-Modifikation für übermäßige Multiplayer-Online-Spieler (2015)

Cyberpsychol Behav Soc Netw. 2015 Sep 18. [Epub vor dem Druck]

Rabinovitz S1, Nagar M2.

Abstrakt

Bisher wurden kognitive Vorurteile als Schlüsselmechanismen erkannt, die zur Entwicklung, Aufrechterhaltung und zum Rückfall von Suchtverhalten beitragen. Dieselben Mechanismen wurden kürzlich bei problematischen Computerspielen gefunden. Die vorliegende Studie zielt darauf ab zu untersuchen, ob exzessive Massively Multiplayer Online-Rollenspiele (EG) eine Tendenz zu spielbezogenen Hinweisen im Vergleich zu neutralen Stimuli aufweisen. zu testen, ob diese automatischen Aktionstendenzen in einem einzigen Sitzungstraining implizit geändert werden können; und zu testen, ob dieses Training den Spieldrang und das Suchverhalten beeinflusst. EG (n = 38) wurden nach dem Zufallsprinzip einer Bedingung zugeordnet, in der sie implizit darauf trainiert wurden, durch Drücken oder Ziehen eines Joysticks mithilfe einer computergestützten Intervention (Modifikation der kognitiven Verzerrung über die Approach Avoidance Task) Spielhinweise zu vermeiden oder sich diesen zu nähern. EG zeigte eine Annäherungsabweichung für Gaming-Cues im Vergleich zu neutralen Movie-Cues. Das Einzelsitzungstraining verringerte signifikant die Tendenz zu automatischen Aktionen, sich Spielhinweisen zu nähern. Diese Effekte traten außerhalb des subjektiven Bewusstseins auf. Darüber hinaus verringerte die Umschulung von Ansatzbias den subjektiven Drang und die Spielabsichten sowie das Suchverhalten. Die Umschulung automatischer Prozesse kann bei der Veränderung von Suchtimpulsen in EG von Vorteil sein. Dennoch sind groß angelegte Studien und langfristige Nachuntersuchungen gerechtfertigt. Die Ergebnisse erweitern die Anwendung der kognitiven Modifikation von Substanzstörungen auf Verhaltensabhängigkeiten und insbesondere auf Internet-Gaming-Störungen. Theoretische Implikationen werden diskutiert.