Mögliche nachteilige Auswirkungen von gewalttätigem Videospiel: Zwischenmenschliche Affekteigenschaften sind eher beeinträchtigt als Disinhibition bei jungen Erwachsenen (2018)

Frontpsychol. 2018 Mai 16; 9: 736. doi: 10.3389 / fpsyg.2018.00736.

Kimmig AS1,2, Andringa G3, Derntl B1,4,5.

Abstrakt

Der zunehmende Trend zu Massenschießereien, die mit der übermäßigen Nutzung gewalttätiger Videospiele einhergingen, befeuerte die Debatte über mögliche Auswirkungen gewalttätiger Videospiele auf Jugendliche und junge Erwachsene. Ziel dieser Studie war es, den möglichen Zusammenhang zwischen gewalttätigen Videospieleffekten und der Disposition nachteiliger Verhaltensmerkmale wie zwischenmenschlich-affektive Defizite und Enthemmung zu untersuchen. Daten von 167 jungen Erwachsenen, die mit einer Online-Fragebogenbatterie gesammelt wurden, wurden auf Unterschiede in der lebenslangen Videospielexposition (d. h. Nicht-Gamer, gewaltfreie Videospieler, gestoppte gewalttätige Videospiel-Nutzer und anhaltende gewalttätige Videospiel-Nutzer) sowie analysiert für aktuelle Expositionseffekte auf unerwünschte Verhaltensmerkmale (Levenson-Psychopathieskala), während andere potenziell störende Lebensstilfaktoren berücksichtigt werden. Während die zwischenmenschlichen affektiven Defizite bei Teilnehmern mit anhaltender gewalttätiger Videospielexposition signifikant höher waren als bei Nicht-Gamern und nicht gewalttätigen Videospielern, war die Enthemmung sowohl bei gestoppten als auch bei anhaltenden gewalttätigen Videospielexpositionsgruppen im Vergleich zu Nicht-Gamern signifikant höher. Kürzlich gewalttätige Videospielexpositionen waren ein stärkerer Prädiktor für zwischenmenschlich-affektive Defizite, waren aber auch für die Enthemmung von Bedeutung. Wenn man bedenkt, dass wir bei einer Stichprobe junger Erwachsener mit geringem bis mäßigem Gebrauch gewalttätiger Videospiele kleine bis mittlere Auswirkungen beobachtet haben, wird deutlich, wie wichtig es ist, die möglichen negativen Auswirkungen gewalttätiger Videospiele auf die Qualität sozialer Beziehungen weiter zu untersuchen.

SCHLÜSSELWÖRTER: Nebenwirkungen; asoziale Eigenschaften; Enthemmung; zwischenmenschlich-affektive Defizite; gewalttätiges Videospiel

PMID: 29867689

PMCID: PMC5964217

DOI: 10.3389 / fpsyg.2018.00736

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