Problematische Internetnutzung, Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Selbstkontrolle: Daten einer High-School-Umfrage in China (2016)

Süchtigkeitsverhalten Mai 2016 12;61:74-79. doi: 10.1016/j.addbeh.2016.05.009.

Mei S1, Yau YH2, Chai J1, Guo J1, Potenza MN3.

Abstrakt

Angesichts der Verbreitung der Internetnutzung unter Jugendlichen besteht die Sorge, dass eine Untergruppe der internetnutzenden Jugendlichen problematische oder süchtig machende Internetnutzungsmuster aufweisen könnte. Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen problematischer Internetnutzung (PIU), demografischen Variablen und gesundheitsbezogenen Maßnahmen bei chinesischen Jugendlichen. Befragungsdaten von 1552 Jugendlichen (männlich = 653, Durchschnittsalter = 15.43 Jahre) aus der Provinz Jilin, China, wurden gesammelt.

Laut dem Young Diagnostic Questionnaire for Internet Addiction (YDQ) zeigten 77.8 % (n=1207), 16.8 % (n=260) und 5.5 % (n=85) eine adaptive, maladaptive bzw. problematische Internetnutzung.

Eine multinomiale logistische Regressionsanalyse ergab, dass Geschlecht und Familieneinkommen pro Monat bei Jugendlichen mit problematischen und adaptiven Mustern der Internetnutzung unterschiedlich waren. Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Selbstkontrolle hingen mit der Schwere der problematischen Internetnutzung zusammen, wobei eine größere Schwere typischerweise mit schlechteren Messwerten in jedem Bereich verbunden war.

Die Erkenntnisse, dass der Schweregrad der problematischen Internetnutzung mit bestimmten soziodemografischen Merkmalen sowie Temperaments- und Wohlbefindensmaßen zusammenhängt, legen nahe, dass bestimmte Gruppen von Jugendlichen besonders anfällig für die Entwicklung einer problematischen Internetnutzung sein könnten. Frühzeitige Präventions-/Interventionsprogramme für Risikogruppen können zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen.

KEYWORDS:

Problematische Internetnutzung; Selbstkontrolle; Selbstachtung; Wohlbefinden