Problematische Smartphone-Nutzung bei jungen Schweizer Männern: Zusammenhang mit problematischem Substanzkonsum und Risikofaktoren aus dem Pathway-Modell (2019)

J Behav Addict. 2019 Mai 13: 1-9. doi: 10.1556 / 2006.8.2019.17.

Dey M1, Studer J2, Schaub MP1, Gmel G2, Ebert DD3, Lee JY1, Haug S1.

Abstrakt

HINTERGRUND UND ZIELE:

Ziel dieser Studie war es, Zusammenhänge zwischen den im von Billieux et al. vorgeschlagenen Pathway-Modell vorgeschlagenen Risikofaktoren, demografischen und Substanzkonsumvariablen und der problematischen Smartphone-Nutzung (PSU) zu untersuchen.

METHODEN:

Die Analysestichprobe bestand aus 5,096 Schweizer Männern (Durchschnittsalter = 25.5 Jahre, SD = 1.26). Mehrere lineare Regressionsanalysen wurden mit PSU als abhängigen und den folgenden Variablen als unabhängigen Variablen durchgeführt: (a) Variablen des Billieux-Signalwegmodells (Depression, soziale Angst, ADHS, Aggression-Feindseligkeit und Sensationssucht); (b) Substanzkonsumvariablen [Alkohol: risikoreiches, einmaliges Trinken (RSOD); gefährdetes Volumentrinken; Tabakkonsum: tägliches Rauchen; illegaler Drogenkonsum: mehr als wöchentlicher Cannabiskonsum; in den letzten 12 Monaten neben Cannabis mindestens eine weitere illegale Droge konsumiert zu haben]; und (c) soziodemografische Variablen (Alter, Sprachregion und Bildung).

ERGEBNISSE:

Alle Pathway-Modellvariablen außer Sensation Seeking waren signifikante Prädiktoren für PSU, insbesondere Symptome sozialer Angst (β = 0.196) und ADHS (β = 0.184). RSOD bei Risiko war positiv (β = 0.071) mit PSU assoziiert, wohingegen sowohl häufiger Cannabiskonsum (β = -0.060) als auch tägliches Zigarettenrauchen (β = -0.035) negativ mit PSU assoziiert waren. Höhere Bildungsabschlüsse und die Herkunft aus der Deutschschweiz prognostizierten PSU.

Diskussion und Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse dieser Studie können zur Entwicklung maßgeschneiderter Interventionsprogramme genutzt werden, die sich mit dem gleichzeitigen Auftreten bestimmter riskanter Verhaltensweisen (z. B. gefährdeter RSOD und PSU) befassen und sich an Personen richten, die möglicherweise besonders anfällig für PSU sind. Solche Interventionen müssten sicherstellen, dass die Bewältigung eines Problems (z. B. die Verringerung der PSU) nicht zu einem anderen kompensatorischen Verhalten (z. B. häufiges Zigarettenrauchen) führt.

KEYWORDS:

Schweiz; Pfadmodell; problematische Smartphone-Nutzung; repräsentative Stichprobe; Smartphone-Sucht; Substanzgebrauch

PMID: 31079472

DOI: 10.1556/2006.8.2019.17