Psychometrische Bewertung der Diagnosekriterien für Internet-Gaming-Störungen: Eine Item-Response-Theory-Studie (2018)

Süchtiger Behav. Rep. 2018 Jun 30; 8: 176-184. doi: 10.1016 / j.abrep.2018.06.004.

Schivinski B1, Brzozowska-Woś M2, Buchanan EM3, Griffiths MD4, Pontes HM4.

Abstrakt

Internet Gaming Disorder (IGD) wurde von der American Psychiatric Association (APA) in der letzten fünften Überarbeitung des Handbuchs für Diagnose und Statistik psychischer Störungen (DSM-5) als vorläufige Störung anerkannt. Um die Forschung zu IGD voranzutreiben, hat die APA vorgeschlagen, dass weitere Forschungen zu den neun IGD-Kriterien zur Untersuchung ihrer klinischen und empirischen Machbarkeit erforderlich sind. Ziel der vorliegenden Studie war es, die polnische Kurzform für Internet-Gaming-Störungen (IGDS9-SF) zu entwickeln und die neun IGD-Kriterien empirisch zu untersuchen. Um dies zu erreichen, wurde das neu entwickelte IGDS9-SF mit einer Vielzahl von psychometrischen Methoden untersucht, einschließlich einer Analyse der polytomen Item-Response-Theorie (IRT), um die Messleistung der neun IGD-Kriterien zu bewerten. Eine Stichprobe von 3377 Spielern (82.7% Männer, Durchschnittsalter 20 Jahre, SD = 4.3 Jahre) wurde online für die vorliegende Studie rekrutiert. Insgesamt bestätigten die erhaltenen Ergebnisse, dass die Eignung des polnischen IGDS9-SF zur Beurteilung der IGD bei polnischen Spielern angesichts der festgestellten angemessenen Validität und Zuverlässigkeit gegeben ist. Die IRT-Analyse ergab, dass der IGDS9-SF ein geeignetes Instrument zur Messung überdurchschnittlicher IGD-Werte ist. Die Kriterien „Fortsetzung“ (Punkt 6), „Täuschung“ (Punkt 7) und „Flucht“ (Punkt 8) zeigten jedoch eine schlechte Passform. Zusammengenommen legen diese Ergebnisse nahe, dass einige der diagnostischen Kriterien eine andere klinische Gewichtung aufweisen als die endgültige Diagnose einer IGD. Die Implikationen dieser Ergebnisse werden weiter diskutiert.

KEYWORDS: Verhaltensabhängigkeiten; DSM-5; IGDS9-SF; Internet-Gaming-Störung; Videospiele

PMID: 30505924

PMCID: PMC6251978

DOI: 10.1016 / j.abrep.2018.06.004