Zusammenhang zwischen (pathologischer) Internetnutzung und Schlafproblemen in einer Längsschnittstudie (2019)

Prax Kinderpsych Kinderpsychiatr. 2019 Feb;68(2):146-159. doi: 10.13109/prkk.2019.68.2.146.

[Artikel auf Deutsch; Aus dem Verlag herausgegebene Zusammenfassung]

Klar J1, Parzer P2, Koenig J2, Fischer-Waldschmidt G2, Brunner2,3, Resch F2, Kaess M1.

Abstrakt

in Englisch, Deutsch

Zusammenhang zwischen (pathologischer) Internetnutzung und Schlafproblemen in einer Längsschnittstudie Eine übermäßige oder pathologische Internetnutzung ist bereits mit Schlafstörungen verbunden, die Richtung der Verbindung ist jedoch nach wie vor unsicher. Der Zusammenhang zwischen (pathologischer) Internetnutzung und Schlafproblemen im Jugendalter wurde anhand einer repräsentativen Längsschnittstudie von Daten einer Stichprobe von 1,060-Studierenden aus Heidelberg und der Umgebung (SEYLE-Studie) untersucht. Die Schüler, im Durchschnitt 15-Jahre alt, antworteten zu Beginn und nach einem Jahr auf eine Umfrage zu Schlaf und Internetnutzung. Zusätzlich zur Anzahl der Internetbenutzungsstunden wurde die pathologische Internetnutzung mithilfe des Young Diagnostic Questionnaire (YDQ) bewertet. Schlafdauer und Schlafprobleme wurden durch Selbsteinschätzung untersucht. Die Prävalenz von Jugendlichen mit pathologischer Internetnutzung lag in der Folgeuntersuchung bei 3.71%. Darüber hinaus berichteten 20.48% der Jugendlichen über Schlafstörungen. Pathologische und exzessive Internetnutzung prognostizierten Schlafprobleme im Laufe eines Jahres. Jugendliche, die die Kriterien für eine Internetsucht bis zum Ausgangswert erfüllten, hatten ein 3.6-mal größeres Risiko, im Laufe eines Jahres Schlafstörungen zu entwickeln. Während Schlafstörungen bis zum Ausgangswert die YDQ-Symptome nur bei 0.22 verstärkten. Schlafprobleme treten häufig infolge der pathologischen Internetnutzung auf und könnten eine suchtabhängige Wirkung haben sowie weitere psychiatrische Begleiterkrankungen vermitteln. Schlafprobleme sollten daher auf frühzeitige Interventionen und therapeutische Maßnahmen abzielen.

KEYWORDS: Computerspielsucht; Internetsucht; Internet-Gaming-Störung; Internetsucht; Schlaf; Schlafstörungen; pathologische Internetnutzung; pathologische Internetnutzung; schlafen; Schlafstörung

PMID: 30757970

DOI: 10.13109 / prkk.2019.68.2.146