Schlaf und neue Mediennutzung bei Kleinkindern (2019)

Eur J Pediatr. 2019 Jan 16. doi: 10.1007 / s00431-019-03318-7.

Chindamo S1, Buja A2, DeBattisti E3, Terraneo A1, Marini E1, Gomez Perez LJ1, Marconi L1, Baldo V4, Chiamenti G5, Doria M6, Ceschin F7, Malorgio E8, Tommasi M5, Sperotto M9, Buzzetti R10, Gallimberti L1.

Abstrakt

Mehrere Studien haben im Laufe der Jahre den Zusammenhang zwischen Schlafmangel bei Kindern und bestimmten physischen, psychischen und Verhaltensstörungen gezeigt. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen neuen bildschirmbasierten elektronischen Geräten und Schlafproblemen bei Kleinkindern zu entschlüsseln und dabei andere Kovariaten zu berücksichtigen, von denen bereits bekannt ist, dass sie mit der Schlafqualität in Zusammenhang stehen. Wir führten eine Querschnittsstudie mit Hilfe einer landesweiten Stichprobe von 1117 Kleinkindern durch. Die Eltern berichteten über die Schlafgewohnheiten der Kinder wie Gesamtschlafzeit und Einschlaflatenz, Freizeitaktivitäten, Schlafenszeitroutinen und Temperament. Eine geordnete logistische Regression wurde durchgeführt, um die Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber neuen Medien und zwei Schlafergebnissen (Gesamtschlafzeit und Einschlaflatenz) zu bewerten. Die tägliche Nutzung eines Tablets oder Smartphones erhöhte unabhängig von anderen Faktoren die Wahrscheinlichkeit einer kürzeren Gesamtschlafzeit (OR 1.95 [1.00–3.79], p < 0.05) und einer längeren Einschlaflatenz (OR 2.44 [1.26–4.73] p < 0.05). Faktoren wie Temperament (Unruhe, Geselligkeit) oder traditionelle Bildschirmnutzung (Fernsehen oder Videospiele spielen). Schlussfolgerung: Die Nutzung neuer Medien ist ein Faktor, der bei Kleinkindern dazu führt, dass sie weniger Stunden schlafen und länger zum Einschlafen brauchen, unabhängig von anderen Störfaktoren . Was bekannt ist: • Studien haben einen Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und der Nutzung von Computern und Videospielen in der frühen Kindheit festgestellt. • Das von Fernsehbildschirmen ausgestrahlte blaue Licht unterdrückt endogenes Melatonin. Was ist neu? • Die Studie ergab einen Zusammenhang zwischen der täglichen Nutzung neuer Medien (Tablet und Smartphone) und der Schlafqualität bei Kleinkindern. • Die Nutzung neuer Medien setzt Kleinkinder unabhängig von anderen Faktoren dem Risiko aus, weniger Stunden zu schlafen und länger zum Einschlafen zu brauchen.

KEYWORDS: Kindheit; Schlafen; Zeit; Kleinkinder; Touchscreen-Gerät; Videospiele

PMID: 30652219

DOI: 10.1007/s00431-019-03318-7