Smartphone-Zombies! Fußgänger sind abgelenkt, weil sie Angst davor haben, ausgelassen zu werden (2019)

Zeitschrift für Umweltpsychologie

Online verfügbar 12 April 2019

Highlights

  • Die Motive für die Smartphone-Nutzung beim Gehen sind nicht ausreichend geklärt.
  • Wir untersuchen die Angst, etwas zu verpassen (Fear of Missing Out, FoMO) als möglichen Grund für dieses Verhalten.
  • FoMO sagt abgelenktes Gehen voraus, unabhängig vom Alter oder Geschlecht der Teilnehmer.
  • Es prognostiziert außerdem die virtuellen sozialen Interaktionen und gefährlichen Vorfälle von Fußgängern.

Abstrakt

Smartphone-Nutzung beim Gehen (d. h. als Smartphone-Zombie) ist in vielen Städten weltweit zu einem weit verbreiteten Phänomen geworden. Frühere Untersuchungen zeigen, dass viele Fußgänger beim Spaziergang in Städten lieber mit ihrem Telefon interagieren, obwohl sie sich bewusst sind, dass ihr Verhalten gefährlich sein könnte. Um mögliche Gründe für die Prävalenz abgelenkten Gehens zu untersuchen, untersucht die aktuelle Studie das Konstrukt Fear of Missing Out (FoMO) als potenziellen Vorläufer der Smartphone-Nutzung von Fußgängern beim Gehen. Hierarchische OLS- und logistische Regressionsanalysen zeigen, dass FoMO abgelenktes Gehen, die Tendenz zu virtuellen sozialen Interaktionen beim Gehen und gefährliche Verkehrsunfälle vorhersagt – unabhängig vom Alter und Geschlecht der Teilnehmer. Virtuelle Kommunikation könnte als Ausgleich für die Gesellschaft in der realen Welt dienen und so die Notwendigkeit einer sicheren Fortbewegung außer Acht lassen.