Spezifische Cue Reaktivität auf Computerspiel bezogene Hinweise in exzessiven Gamern (2007)

Könnte es sein, dass Internet-Pornonutzer nicht die gleiche drogenähnliche Reaktion im Gehirn erleben wie Videospieler?Kommentare: Studie verglich Computerspieler mit Nichtspielern. Die Forscher fanden heraus, dass die Spieler auf Bilder (Hinweise) in ähnlicher Weise reagierten wie Drogenkonsumenten auf Bilder (Hinweise) des Drogenkonsums. Weitere Beweise dafür, dass sich ihr Gehirn verändert hatte.

Thalemann R, Wölfling K, Grüsser SM. Verhaltensneurowissenschaften. 2007 Jun;121(3):614-8. Interdisziplinäre Suchtforschungsgruppe, Berliner Institut für Medizinische Psychologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland.

Es wird angenommen, dass übermäßiges Verhalten beim Spielen von Computerspielen, das als Computerspielsucht bezeichnet wird, international festgelegte Kriterien zur Definition von Drogensucht erfüllt.

Dennoch liegen keine psychophysiologischen Untersuchungen zu den zugrunde liegenden Mechanismen vor, die eine Einstufung übermäßigen Computerspiels als Verhaltenssucht stützen würden.

Um zu untersuchen, ob übermäßiges Computerspielen mit Lernprozessen in Entwicklung und Aufrechterhaltung einhergeht (von denen angenommen wird, dass sie der Drogensucht zugrunde liegen), führten die Autoren eine psychophysiologische Bewertung der (erlernten) emotionalen Verarbeitung computerspielrelevanter und -irrelevanter Hinweise durch. Zu diesem Zweck wurden elektroenzephalographische Aufnahmen bei exzessiven und gelegentlichen Computerspielspielern durchgeführt.

Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in den ereignisbezogenen Potenzialen, die durch computerspielbezogene Hinweise hervorgerufen werden, wurden in den parietalen Regionen gefunden und deuten auf eine erhöhte emotionale Verarbeitung dieser Hinweise bei exzessiv pathologischen Spielern im Vergleich zu Gelegenheitsspielern hin. Diese Ergebnisse stimmen mit der Annahme überein, dass Sucht durch die Sensibilisierung des mesolimbischen dopaminergen Systems zusammen mit der Anreizwirkung spezifischer suchtassoziierter Reize charakterisiert und aufrechterhalten wird