Gezielte Exom-Sequenzierung zur Identifizierung einer Schutzvariante gegen Internet-Spielstörung an rs2229910 des neurotrophen Tyrosinkinase-Rezeptors 3 (NTRK3): Eine Pilotstudie (2016)

J Behav Addict. 2016 Nov 7: 1-8.

Kim JJ1, Jeong JE2, Rhee JK3, Cho H2, Chun JW2, Kim TM3, Choi SW4, Choi JS5, Kim DJ2.

Abstrakt

Hintergrund und Ziele Die Internet-Gaming-Störung (IGD) wurde in der fünften Revision des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders als potenzielle neue Diagnose anerkannt, es gibt jedoch nach wie vor kaum genetische Belege für diese Störung. Methoden In dieser Studie wurde eine gezielte Exomsequenzierung bei 30 IGD-Patienten und 30 Kontrollpersonen durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf Genen lag, die mit verschiedenen Neurotransmittern verbunden sind, die mit Substanz- und Nichtsubstanzabhängigkeiten, Depressionen und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung verbunden sind. Ergebnisse rs2229910 des neurotrophen Tyrosinkinase-Rezeptors Typ 3 (NTRK3) war der einzige Einzelnukleotidpolymorphismus (SNP), der bei IGD-Probanden im Vergleich zu Kontrollen eine signifikant unterschiedliche geringfügige Allelfrequenz aufwies (p = 01932), was darauf hindeutet, dass dieser SNP eine schützende Wirkung hat Effekt gegen IGD (Odds Ratio = 0.1541). Das Vorhandensein dieses potenziell schützenden Allels war auch mit einem geringeren Zeitaufwand für Internetspiele und niedrigeren Ergebnissen beim Young's Internet Addiction Test und der Korean Internet Addiction Proneness Scale for Adults verbunden. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse dieser ersten gezielten Exomsequenzierungsstudie an IGD-Probanden deuten darauf hin, dass rs2229910 von NTRK3 eine genetische Variante ist, die signifikant mit IGD verwandt ist. Diese Ergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf zukünftige Forschungen zur Untersuchung der Genetik von IGD und anderen Verhaltensabhängigkeiten haben.

KEYWORDS: Internet-Gaming-Störung (IGD); NTRK3; Exomsequenzierung; gezielte Sequenzierung

PMID: 27826991

DOI: 10.1556/2006.5.2016.077