Die versteckten Dimensionen des Wettbewerbseffekts: Basales Cortisol und Basaltestosteron sagen gemeinsam Veränderungen des Speicheltestosterons nach dem Sozialsieg bei Männern voraus (2012)

Psychoneuroendokrinologie. 2012 November;37 (11): 1855-65. doi: 10.1016 / j.psyneuen.2012.03.022. Epub 2012 April 18.

Zilioli S1, Watson NV.

Abstrakt

Dominanzkämpfe scheinen die Hormonkonzentration bei vielen Säugetierarten zu beeinflussen, so dass bei Gewinnern von Wettbewerben im Vergleich zu Verlierern höhere Testosteronkonzentrationen beobachtet werden. Dieser sogenannte „Wettbewerbseffekt“ hat inkonsistente empirische Unterstützung erhalten, was darauf hindeutet, dass zusätzliche psychologische (z. B. Stimmung), situative (dh Art des Wettbewerbs) und physiologische (z. B. Cortisol) Variablen in die Modulation von Testosteronschwankungen nach sozialen Eingriffen eingreifen könnten Wettbewerbe. Wir untersuchten mögliche Wechselwirkungen zwischen der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HPG) und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Stressachse (HPA), um vorübergehende Veränderungen des Testosterons nach einem sozialen Sieg oder einer Niederlage bei einer bekannten Wettbewerbsaufgabe vorherzusagen. Die vorliegende Studie untersuchte insbesondere die Dual-Hormon-Hypothese, wonach Cortisol zu Studienbeginn den Wettbewerbseffekt stark moduliert (Mehta und Josephs, 2010), in einer Stichprobe gesunder junger Männer, die in einem weit verbreiteten Werbespot an einem direkten Wettbewerb teilnehmen Videospiel, Tetris. Wir fanden eine signifikante Wechselwirkung zwischen dem Status der HPG- und HPA-Achsen und dem Wettbewerbseffekt auf Testosteron bei den zufällig zugewiesenen Videospiel-Gewinnern, so dass Gewinner mit einer Kombination aus hohem Testosteron-Ausgangswert und niedrigem Basis-Cortisol vor dem Wettbewerb signifikant höhere Testosteron-Konzentrationen nach dem Wettbewerb zeigten. Die zufällig zugewiesenen Verlierer von Videospielen zeigten nach dem Wettbewerb einen signifikant verringerten Testosteronspiegel. Mögliche biologische und evolutionäre Mechanismen, die diesem Phänomen zugrunde liegen, werden diskutiert.