Der Zusammenhang zwischen Alltagsstress, sozialer Unterstützung und Facebook Addiction Disorder (2019)

Psychiatrie Res. 2019 Juni; 276: 167-174. doi: 10.1016 / j.psychres.2019.05.014.

Brailovskaja J1, Rohmann E2, Bierhoff HW2, Schillack H3, Margraf J3.

Abstrakt

Die vorliegende Studie untersuchte die Zusammenhänge zwischen Alltagsstress, sozialer Unterstützung, Facebook-Nutzung und Facebook Addiction Disorder (FAD). Je nach Kommunikationskanal wurden zwei Arten der sozialen Unterstützung in Betracht gezogen: Offline und Online. In einer Stichprobe von 309 Facebook-Nutzern (Alter: M (SD) = 23.76 (4.06), Bereich: 18-56) war der tägliche Stress positiv mit der Intensität der Facebook-Nutzung und den Tendenzen zur Facebook-Sucht verbunden. Der Zusammenhang zwischen Alltagsstress und Intensität der Facebook-Nutzung wurde durch die wahrgenommene soziale Offline-Unterstützung negativ gemildert, was darauf hinweist, dass Personen, die offline nur geringe Unterstützung erhielten, ihre Facebook-Nutzung besonders wahrscheinlich bei höherem Alltagsstress erhöhen. Die wahrgenommene soziale Online-Unterstützung vermittelte teilweise die positive Beziehung zwischen der Nutzungsintensität von Facebook und den Tendenzen zu FAD. Es ist bemerkenswert, dass die Nutzungsintensität von Facebook systematisch sowohl mit positiven (dh Online-Unterstützung durch soziale Unterstützung) als auch mit negativen (dh Aufbau von FAD) Konsequenzen zusammenhängt. Dabei besteht für Personen, die online ein hohes Maß an sozialer Unterstützung erhalten, tendenziell ein Risiko für Tendenzen zu FAD. Während die soziale Offline-Unterstützung die psychische Gesundheit schützen kann, kann die Online-Unterstützung sie negativ beeinflussen. Dies sollte bei der Beurteilung von Personen berücksichtigt werden, bei denen das Risiko einer obsessiven Facebook-Nutzung besteht, und bei der Planung von Interventionen zur Behandlung von FAD.

KEYWORDS: Täglicher Stress; Facebook-Suchtstörung (FAD); Facebook-Nutzungsintensität; Offline soziale Unterstützung; Online soziale Unterstützung

PMID: 31096147

DOI: 10.1016 / j.psyches.2019.05.014