Validierung des Ten-Item Internet Gaming Disorder Tests (IGDT-10) und Auswertung der neun DSM-5 Internet Gaming Disorder Kriterien (2015)

Süchtigkeitsverhalten 2015 Nov 26. pii: S0306-4603(15)30056-3. doi: 10.1016/j.addbeh.2015.11.005.

Király O1, Sleczka P2, Pontes HM3, Urbán R4, Griffiths MD3, Demetrovics Z4.

Abstrakt

EINFÜHRUNG:

Die Aufnahme von Internet Gaming Disorder (IGD) in das DSM-5 (Abschnitt 3) hat zu zahlreichen wissenschaftlichen Debatten über die vorgeschlagenen Kriterien und deren Operationalisierung geführt. Die vorliegende Studie hatte drei Ziele: (i) Entwicklung und Validierung eines kurzen psychometrischen Instruments (Ten-Item Internet Gaming Disorder Test; IGDT-10) zur Bewertung der IGD anhand der in DSM-5 vorgeschlagenen Definitionen, (ii) Beitrag zur laufenden Debatte die Nützlichkeit und Gültigkeit jedes der neun IGD-Kriterien (unter Verwendung der Item-Response-Theorie [IRT]) und (iii) Untersuchung der im DSM-5 vorgeschlagenen Grenzschwelle.

METHODEN:

Eine Online-Gamer-Stichprobe von 4887-Spielern (Altersgruppe 14-64years, Durchschnittsalter 22.2years [SD = 6.4], 92.5% männlich) wurde über Facebook und eine Website zum Thema Spiele in Zusammenarbeit mit einem beliebten ungarischen Spielemagazin gesammelt. Ein Einkaufsgutschein über ca. 300 Euro wurde zwischen den Teilnehmern gezogen, um die Teilnahme zu steigern (dh Lotterie-Incentive). Bestätigungsfaktoranalyse und ein strukturelles Regressionsmodell wurden verwendet, um die psychometrischen Eigenschaften der IGDT-10 zu testen, und die IRT-Analyse wurde durchgeführt, um die Messleistung der neun IGD-Kriterien zu testen. Schließlich wurde die Latent-Class-Analyse zusammen mit der Sensitivitäts- und Spezifitätsanalyse verwendet, um die im DSM-5 vorgeschlagene Grenzschwelle zu untersuchen.

ERGEBNISSE:

Die Analyse unterstützte die Gültigkeit, Zuverlässigkeit und Eignung von IGDT-10 für zukünftige Forschungen. Die Ergebnisse der IRT-Analyse legen nahe, dass sich IGD je nach Schweregrad der Störung durch unterschiedliche Symptome manifestiert. Insbesondere waren „Fortsetzung“, „Besorgnis“, „negative Folgen“ und „Flucht“ mit einer geringeren Schwere der IGD verbunden, während die Kriterien „Toleranz“, „Kontrollverlust“, „andere Aktivitäten aufgeben“ und „Täuschung“ waren verbunden mit schwereren Niveaus. "Beschäftigung" und "Flucht" lieferten nur sehr wenige Informationen zur geschätzten IGD-Schwere. Schließlich schien der von DSM-5 vorgeschlagene Schwellenwert durch unsere statistischen Analysen gestützt zu werden.

FAZIT:

IGDT-10 ist ein gültiges und zuverlässiges Instrument zur Beurteilung der IGD, wie es im DSM-5 vorgeschlagen wird. Offensichtlich erklären die neun Kriterien die IGD nicht auf dieselbe Weise, was darauf schließen lässt, dass zusätzliche Studien erforderlich sind, um die Merkmale und Feinheiten der einzelnen Kriterien zu bewerten und wie sie zur Erklärung der IGD beitragen.