Breitband-Internet: Eine Informationsautobahn zum Sexualverbrechen? (2013)

Manudeep Bhuller Tarjei Havnes Edwin Leuven Magne Mogstad

Die Überprüfung der Wirtschaftsstudien, Band 80, Ausgabe 4, Oktober 2013, Seiten 1237 – 1266, https://doi.org/10.1093/restud/rdt013

Abstrakt

Löst die Internetnutzung Sexualkriminalität aus? Wir verwenden einzigartige norwegische Daten zu Kriminalität und Internet-Adoption, um diese Frage zu beleuchten. Ein öffentlich zugängliches Programm mit begrenzten Mitteln führte Breitbandzugangspunkte in 2000 – 2008 ein und bietet plausibel exogene Variationen in der Internetnutzung. Unsere Schätzungen zu instrumentellen Variablen zeigen, dass die Internetnutzung mit einer erheblichen Zunahme von Berichten, Anklagen und Verurteilungen wegen Vergewaltigung und anderer Sexualverbrechen verbunden ist. Wir präsentieren einen konzeptionellen Rahmen, der drei Mechanismen hervorhebt, wie sich die Internetnutzung auf gemeldete Sexualkriminalität auswirken kann, nämlich einen Meldeeffekt, einen entsprechenden Effekt auf potenzielle Straftäter und Opfer und einen direkten Effekt auf die Neigung zu Sexualkriminalität. Um die Bedeutung dieser Mechanismen zu untersuchen, verwenden wir Daten zum individuellen Meldeverhalten, zu polizeilichen Ermittlungen sowie zu Strafanzeigen und Verurteilungen. Keine der von uns durchgeführten Analysen lässt darauf schließen, dass die positive Beziehung zwischen Internetnutzung und Sexualkriminalität auf Änderungen im Meldeverhalten zurückzuführen ist. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die direkte Auswirkung auf die Neigung zur Sexualkriminalität positiv und nicht zu vernachlässigen ist, möglicherweise aufgrund des erhöhten Konsums von Pornografie.