Implizite Assoziationen in der Cybersex-Sucht: Adaption eines Implicit Association Tests mit pornografischen Bildern (2015)

Süchtigkeitsverhalten 2015 May 16;49:7-12. doi: 10.1016 / j.addbeh.2015.05.009.

Snagowski J1, Wegmann E1, Pekal J1, Laier C1, Marke M2.

Abstrakt

Aktuelle Studien zeigen Ähnlichkeiten zwischen Cybersexsucht und Substanzabhängigkeit und argumentieren, Cybersexsucht als Verhaltenssucht zu klassifizieren. In Bezug auf die Substanzabhängigkeit spielen implizite Assoziationen bekanntermaßen eine entscheidende Rolle, und solche impliziten Assoziationen wurden bisher bei der Cybersexsucht nicht untersucht. In dieser experimentellen Studie absolvierten 128 heterosexuelle männliche Teilnehmer einen impliziten Assoziationstest (IAT; Greenwald, McGhee & Schwartz, 1998), der mit pornografischen Bildern modifiziert wurde. Ferner wurden problematisches Sexualverhalten, Sensibilität für sexuelle Erregung, Tendenzen zur Cybersexsucht und subjektives Verlangen aufgrund des Betrachtens pornografischer Bilder bewertet. Die Ergebnisse zeigen positive Beziehungen zwischen impliziten Assoziationen pornografischer Bilder mit positiven Emotionen und Tendenzen zur Cybersexsucht, problematischem Sexualverhalten, Sensibilität für sexuelle Erregung sowie subjektivem Verlangen. Darüber hinaus ergab eine moderierte Regressionsanalyse, dass Personen, die ein hohes subjektives Verlangen berichteten und positive implizite Assoziationen von pornografischen Bildern mit positiven Emotionen zeigten, insbesondere zur Cybersexsucht neigten. Die Ergebnisse deuten auf eine mögliche Rolle positiver impliziter Assoziationen mit pornografischen Bildern bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung der Cybersexsucht hin. Darüber hinaus sind die Ergebnisse der aktuellen Studie mit Ergebnissen aus der Substanzabhängigkeitsforschung vergleichbar und betonen Analogien zwischen Cybersexabhängigkeit und Substanzabhängigkeit oder anderen Verhaltensabhängigkeiten.