Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Spielstörungen und anderen suchtabhängigen Verhaltensweisen (2019)

Fauth-Bühler M.

In der Spielstörung 2019 (S. 235-246). Springer, Cham.

Abstrakt

Die Glücksspielstörung ist die erste anerkannte, nicht substanzielle Verhaltenssucht in den USA Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition (DSM-5; American Psychiatric Association, Diagnose- und Statistikhandbuch für psychische Störungen, Ausgabe 5th, Washington, DC, 2013). Es gibt jedoch immer noch Diskussionen darüber, ob andere Formen von übermäßigem Verhalten, wie z. B. Internet-Spielstörungen, Kaufzwang oder zwanghaftes Sexualverhalten, als Suchtvorstellungen konzipiert werden können.

Für eine fundierte Entscheidung müssen Forschungsergebnisse in verschiedenen Bereichen wie Diagnostik, Komorbidität und Familiengeschichte zwischen Glücksspielstörungen und anderen potenziell süchtig machenden Verhaltensweisen verglichen werden. Wichtig ist, dass ähnliche zugrunde liegende neurobiologische Mechanismen vorhanden sein müssen, die auf eine biologische Vertrautheit zwischen Krankheiten hindeuten. Neuroimaging-Daten zur Belohnungsverarbeitung und zur Impulsivität sind von besonderem Interesse, da sie bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen einschließlich Spielstörungen von Bedeutung sind.

In diesem Kapitel konzentrieren wir uns auf übermäßiges Verhalten, für das zumindest einige wissenschaftliche Beweise für die oben aufgeführten relevanten Kategorien vorliegen. Dies sind Internet-Spielstörungen, zwanghafte Kaufstörungen und zwanghaftes Sexualverhalten.

Die verfügbaren Daten zeigen, dass die Erforschung der Verhaltensabhängigkeit begrenzt ist und Veröffentlichungen daher für zwanghaftes Kaufen und zwanghaftes Sexualverhalten spärlich sind. Die verfügbaren Erkenntnisse liefern jedoch einen primären Beweis für Ähnlichkeiten zwischen der Glücksspielstörung und den drei potenziellen Kandidaten (Kaufzwang, zwanghaftes Sexualverhalten und Spielstörung im Internet) in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Neurobiologie der Belohnungsverarbeitung und der Impulsivität.