Der subjektive Belohnungswert visueller sexueller Reize wird im menschlichen Striatum und im orbitofrontalen Kortex kodiert (2020).

Klein, Sanja, Onno Kruse, Charlotte Markert, Isabell Tapia León, Jana Strahler und Rudolf Stark.

Abstrakt

Human Neuroimaging-Forschungen legen die Existenz eines Kernnetzwerks für die subjektive Bewertung von Belohnungen nahe, einschließlich des Striatums und des orbitofrontalen Kortex. Es gibt jedoch wenig Forschung zur neuronalen Darstellung subjektiver Belohnungswerte visueller sexueller Reize (VSS) und zur Rolle dieser subjektiven Bewertungen bei der Entwicklung verwandter Suchtverhalten. Hier untersuchen wir mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), wie die neuronale Reaktivität gegenüber VSS mit der individuellen Präferenz zusammenhängt. Während des fMRI-Scans sahen 72 Männer verschiedene VSS-Filmclips. Bewertungen bezüglich Valenz und sexueller Erregung wurden gesammelt und als parametrische Modulatoren in der fMRI-Analyse verwendet. Die Probanden füllten auch Fragebögen zu selbst berichteten Symptomen problematischer Pornografie (PPU) aus. Zunächst fanden wir heraus, dass die neuronale Reaktivität gegenüber VSS-Clips im Nucleus accumbens, im Caudatkern und im orbitofrontalen Cortex bei allen Probanden positiv mit den individuellen Bewertungen des jeweiligen VSS korrelierte. Zweitens korrelierte die Stärke der Assoziation zwischen neuronaler Aktivität und sexueller Erregungsbewertung positiv mit selbst berichteten Symptomen der PPU. Das erste Ergebnis deutet auf eine genaue Bewertung des VSS nach individuellen Präferenzen in etablierten Belohnungsbewertungsregionen hin. Zweitens weist eine stärkere neuronale Differenzierung basierend auf der Präferenz bei Teilnehmern mit mehr PPU-Symptomen auf eine erhöhte Bedeutung der VSS / Präferenzanpassung bei diesen Personen hin. Diese erhöhte Übereinstimmung zwischen individuellem Geschmack und neuronaler Aktivität kann die PPU-Entwicklung erleichtern, indem die Signalisierung von Incentive-Salience verstärkt wird, wodurch die Motivation erhöht wird, diese bevorzugten Stimuli zu suchen und darauf zu reagieren.