Die Kurzversion der Skala für den Konsum problematischer Pornografie (PPCS-6): Eine zuverlässige und gültige Maßnahme für allgemeine und behandlungssuchende Bevölkerungsgruppen (2020)

Januar 2020

Beáta Bőthe, István Tóth-Király, Zsolt Demetrovics, Orosz Gábor

Das Journal der Geschlechterforschung

DOI: 10.1080/00224499.2020.1716205

Abstrakt

Bisher existierte keine Kurzskala zur Bewertung problematischer Pornografienutzung (PPU), die einen soliden theoretischen Hintergrund und starke psychometrische Eigenschaften hätte. Ein solch kurzer Maßstab kann von Vorteil sein, wenn knappe Ressourcen zur Verfügung stehen und/oder wenn die Aufmerksamkeitsspanne der Befragten begrenzt ist. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Entwicklung einer Kurzskala, die zum Screening auf PPU eingesetzt werden kann. Die Problematic Pornography Consumption Scale (PPCS-18) wurde als Grundlage für die Entwicklung einer Kurzmessung des PPU (PPCS-6) verwendet. Eine Community-Stichprobe (N1=15,051), eine Stichprobe von Besuchern von Pornografieseiten (N2=760) und eine Stichprobe von Personen, die eine Behandlung suchten (N3=266), wurden rekrutiert, um die Zuverlässigkeit und Gültigkeit des PPCS-6 zu untersuchen. Außerdem wurde der Zusammenhang mit theoretisch relevanten Korrelaten (z. B. Hypersexualität, Häufigkeit der Masturbation) getestet und ein Cut-off-Score ermittelt. Der PPCS-6 lieferte starke psychometrische Eigenschaften in Bezug auf Faktorstruktur, Messinvarianz und Zuverlässigkeit, korrelierte angemessen mit den bewerteten Variablen und es wurde ein optimaler Grenzwert identifiziert, der zuverlässig zwischen PPU und unproblematischem Pornografiegebrauch unterscheiden konnte. PPCS-6 kann als kurze, zuverlässige und gültige Skala zur Beurteilung der PPU in Studien angesehen werden, wenn die Länge eines Fragebogens von entscheidender Bedeutung ist oder wenn ein kurzes Screening auf PPU erforderlich ist.