Einzigartige versus gemeinsame Assoziationen zwischen selbst berichteten Verhaltensabhängigkeiten und Substanzstörungen sowie psychischen Gesundheitsproblemen: Eine Gemeinsamkeitsanalyse in einer großen Stichprobe junger Schweizer Männer (2020)

J Behav Addict. 2019 Dez 1; 8 (4): 664-677. doi: 10.1556 / 2006.8.2019.70.

Marmet S1, Studer J1, Wicki M.1, Bertholet N1, Khazal Y1,2, Gmel G1,3,4,5.

Abstrakt

HINTERGRUND UND ZIELE:

Verhaltensabhängigkeiten (BAs) und Substanzgebrauchsstörungen (SUDs) treten häufig gleichzeitig auf; beide sind mit psychischen Gesundheitsproblemen (MHPs) verbunden. Ziel dieser Studie war es, den Anteil der Varianz im Schweregrad von MHPs abzuschätzen, der durch BAs und SUDs erklärt wird, sowohl einzeln als auch bei Suchtabhängigkeiten.

METHODEN:

Eine Stichprobe von 5,516 jungen Schweizer Männern (Mittelwert = 25.47 Jahre alt; SD = 1.26) füllte einen Selbstauskunftsfragebogen aus, in dem Alkohol-, Cannabis- und Tabakkonsumstörungen, illegaler Drogenkonsum außer Cannabis, sechs BAs (Internet, Gaming, Smartphone, Internetsex, Glücksspiel und Arbeit) und vier MHPs (schwere Depression, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, soziale Angststörung und Borderline-Persönlichkeitsstörung). Die Gemeinsamkeitsanalyse wurde verwendet, um die Varianz im Schweregrad der erklärten MHPs zu zerlegen (R2) durch BAs und SUDs in unabhängige Gemeinsamkeitskoeffizienten. Diese wurden für einmalige BA- und SUD-Beiträge sowie für alle Arten geteilter Beiträge berechnet.

ERGEBNISSE:

BAs und SUDs erklärten zwischen einem Fünftel und einem Viertel der Varianz im Schweregrad von MHPs, aber einzelne Süchte erklärten nur etwa die Hälfte dieser erklärten Varianz eindeutig; die andere Hälfte wurde zwischen Süchten aufgeteilt. Ein größerer Anteil der Varianz wurde innerhalb der BAs eindeutig erklärt oder geteilt im Vergleich zu den SUDs, insbesondere bei sozialer Angststörung.

FAZIT:

Bei der Untersuchung ihrer Assoziationen mit MHPs sollten die Wechselwirkungen einer breiten Palette von Suchterkrankungen berücksichtigt werden. BAs erklären einen größeren Teil der Varianz bei MHPs als SUDs und spielen daher eine wichtige Rolle bei deren Interaktion mit MHPs.

KEYWORDS:

Schweiz; Verhaltensabhängigkeiten; Gemeinsamkeitsanalyse; Psychische Gesundheit; Substanzgebrauchsstörungen

PMID: 31891314

DOI: 10.1556/2006.8.2019.70