Frauen nehmen den Pornografiekonsum ihrer männlichen Partner und ihre Beziehungs-, Sexual-, Selbst- und Körperzufriedenheit wahr: zu einem theoretischen Modell (2017)

Annalen der Internationalen Kommunikationsvereinigung

Paul J. Wright & Robert S. Tokunaga

Seiten 1-19 | Eingegangen am 21. August 2017, angenommen am 27. November 2017, online veröffentlicht: 08. Dezember 2017

https://doi.org/10.1080/23808985.2017.1412802

ABSTRACT

Werden die Beziehungs-, Sexual-, Körper- und Selbstzufriedenheit heterosexueller Frauen durch den Pornografiekonsum ihrer Partner beeinflusst? Und wenn ja, wie? Diese Fragen werden Frauen seit einiger Zeit in kleineren, qualitativen Untersuchungen gestellt und werden zunehmend auch in größeren, quantitativen Studien gestellt. In Anlehnung an den allgemeinen Trend in der Literatur zu den Auswirkungen von Pornografie neigten frühe Veröffentlichungen dazu, negative Auswirkungen zu antizipieren, während neuere Veröffentlichungen oft positive Auswirkungen plädierten. Die Ziele der vorliegenden Arbeit bestanden darin, Erkenntnisse aus relevanten qualitativen Berichten narrativ zusammenzufassen, die quantitative Literatur zu meta-analysieren und eine zukunftsweisende Reihe von Möglichkeiten für zukünftige Studien bereitzustellen. Um das letztere Ziel zu erreichen, wird das Partners' Pornography Use and Personal Satisfaction Model (3PSM) vorgeschlagen.

KEYWORDS: Pornographiesexuell eindeutige MedienZufriedenheitMeta-Analyse

ERGEBNISSE – AUSZÜGE;

Die Metaanalyse bisher durchgeführter quantitativer Studien in diesem Artikel stützt in erster Linie die Hypothese, dass die Mehrheit der Frauen von der Wahrnehmung, ihr Partner sei ein Pornografiekonsument, negativ beeinflusst wird. In Hauptanalysen, die alle verfügbaren Studien umfassten, war die Wahrnehmung von Partnern als Pornografiekonsumenten signifikant mit einer geringeren Beziehungs-, Sexual- und Körperzufriedenheit verbunden. Auch der Zusammenhang zur Selbstzufriedenheit war negativ.

Die Wahrnehmung männlicher Partner als häufigere Konsumenten von Pornographie war signifikant mit weniger relationaler und sexueller Zufriedenheit verbunden.

Schließlich wurde auch die Möglichkeit einer Publikationsverzerrung untersucht. In ihrer Gesamtheit deuteten die Ergebnisse nicht darauf hin, dass Publikationsbias in dieser Literatur ein wesentliches Problem darstellt.

Die hier vorgestellten metaanalytischen Ergebnisse legen nahe, dass die Beziehungs-, Sexual-, Körper- und Selbstzufriedenheit der meisten Frauen durch die Wahrnehmung, dass ihr Partner ein Pornografiekonsument ist, negativ beeinflusst wird. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass die Zufriedenheit von Frauen im Allgemeinen abnimmt, je nachdem, ob ihre Partner häufiger Pornografie konsumieren.