Sexbezogenes Online-Verhalten und Körper- und sexuelle Selbstwahrnehmung von Jugendlichen (2014)

Pädiatrie. 2014 Dezember; 134 (6): 1103-10. doi: 10.1542 / peds.2014-0592. Epub 2014 Nov 17.

Doornwaard SM1, Bickham DS2, Reiche M2, Vanwesenbeeck I3, van den Eijnden RJ3, ter Bogt TF3.

Abstrakt

Hintergrund und Ziel:

Diese Studie untersuchte: (1) die Prävalenz und Entwicklung von 2 empfänglichen (sexuell expliziten Internetmaterial [SEIM] Nutzung und Suche nach sexuellen Informationen) und 2 interaktiven (Cybersex und allgemeine Social Networking Site [SNS] Nutzung) Online-Verhalten im Jugendalter; (2) ob die Entwicklung dieser Verhaltensweisen den Körper und die sexuelle Selbstwahrnehmung von Jugendlichen vorhersagt; und (3) ob elterliche Strategien zur Internetnutzung von Jugendlichen das Engagement für geschlechtsspezifische Online-Verhaltensweisen verringern.

METHODEN:

Vierwellenlängsdaten für die niederländischen 1132-Klassen der siebten bis 10-Klasse (mittleres Alter bei Welle 1: 13.95-Jahre; 52.7% Jungen) wurden erhoben. Entwicklungstrajektorien für geschlechtsbezogene Online-Verhaltensweisen wurden mithilfe von latenten Wachstumskurvenmodellen geschätzt. Die Ergebnisse der Selbstwahrnehmung bei Wave 4 und Elternstrategien zur Vorhersage des Online-Verhaltens wurden untersucht, indem Wachstumsmodelle um Regressionspfade erweitert wurden.

ERGEBNISSE:

Jungen benutzten gelegentlich und zunehmend SEIM. Die Muster für die SEIM-Nutzung von Mädchen und die Suche nach sexuellen Informationen für Jungen und Mädchen sowie für Cybersex waren durchweg niedrig. Die Verwendung von SNS war jedoch eine übliche, tägliche Aktivität für beide. Höhere Anfangsniveaus und / oder eine schnellere Zunahme des geschlechtsbezogenen Online-Verhaltens sagten im Allgemeinen ein geringeres körperliches Selbstwertgefühl (nur für SNS bei Mädchen), eine stärkere Körperüberwachung und eine geringere Zufriedenheit mit der sexuellen Erfahrung voraus. Der private Internet-Zugang und die Einstellung der elterlichen Regeln bezüglich der Internetnutzung prognostizierten eine stärkere Beteiligung an sexuellem Online-Verhalten.

FAZIT:

Obwohl die meisten sexuellen Online-Verhaltensweisen bei Jugendlichen nicht weit verbreitet sind, besteht bei Jugendlichen, die sich an solchen Verhaltensweisen beteiligen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung negativer Körper- und sexueller Selbstwahrnehmungen. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Verwendung von SNS bei Jugendlichen gewidmet werden, da dieses Verhalten am beliebtesten ist und aufgrund seiner interaktiven Eigenschaften kritischere Selbstbewertungen hervorrufen kann. Die Präventionsbemühungen sollten sich auf die Rolle der Eltern bei der Reduzierung riskanter sexueller Online-Verhaltensweisen konzentrieren.

KEYWORDS:

Internet; Jugend; Entwicklung; Online-Sexualverhalten; Erziehungsstrategien; Selbstwahrnehmung; Social-Networking-Site